Schlagwort-Archiv: Peyton Reed

2018 – Die Plätze 30 bis 21

Herzlich willkommen, Du – lieber Leser – der vielleicht erst jetzt zu meinem kleinen Jahresrückblick vorbeischaut. Oder aber Du, der sich nach den Plätzen 40 bis 31 fragt, wie es in den ganz subjektiven Charts meiner Lieblingsfilme 2017 weitergeht. Zur kurzen Erinnerung: Wie auch schon in den letzten beiden Jahren habe ich mich aufgrund der schieren Masse an starken Kinofilmen erneut für 40 anstatt für nur 30 Tops entschieden. Wer gerne wissen möchte, was die Frau mit dem skurrilen Filmgeschmack in den vergangenen zwölf Monaten so gar nicht mochte, den verweise ich indes auf meine Filmflops.

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Verlosung: Ant-Man and the Wasp

Nach den epischen Ereignissen in „Avengers: Infinity War“ gesteht uns Peyton Reed eine Pause vom hochtrabenden Konflikt zu und erinnert uns mit ANT-MAN AND THE WASP daran, dass die Marvel-Blockbuster in erster Linie Spaß machen sollen. Nun ist der Film auch fürs Heimkino erhältlich. Und aus diesem Anlass verlosen wir in Kooperation mit Walt Disney Home Entertainment einmal die DVD und einmal die Blu-ray zum Film. Was Ihr tun müsst, um einen dieser Preise abzustauben, erfahrt Ihr weiter unten in diesem Posting.

In Folge seiner nicht ganz unumstrittenen Heldentaten an der Seite von Steve Rogers in steht der gutmütige Ex-Knacki und „Ant-Man“ Scott Lang (Paul Rudd) unter Hausarrest. Sein Alltag besteht vorwiegend daraus, seine smarte Tochter Cassie (Abby Ryder-Fortson) zu bespaßen, für die er sogar extra so etwas wie eine Ameisen-Achterbahn gebaut hat. Doch als er sich dazu entschließt, erneut in seinen Superhelden-Anzug zu schlüpfen, gerät Scott in einen Konflikt zwischen seinem Heldendasein und dem Versuch, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen – und seiner Cassie ein möglichst guter Vater zu sein. Doch Dr. Hank Pym (Michael Douglas) und dessen Tochter Hope (Evangeline Lilly), die mittlerweile als „Wasp“ auftritt, brauchen seine dringende Hilfe, als ein Schurke namens Ghost auftritt, um sich etwas unter den Nagel zu reißen, das nicht in ihre Hände gehört. Und dann ist da ja auch noch die Suche nach Hopes Mutter Janet (Michelle Pfeiffer), der Scott bei seinem letzten Auftrag näher war, als je zuvor…

Peyton Reed bleibt sich treu und inszeniert mit „Ant-Man and The Wasp“ eine verdammt unterhaltsame Actionkomödie mit einem toll harmonierenden Ensemble, spektakulären Actionszenen und zahlreichen Gags, die darüber hinwegtäuschen können, dass erzählerisch gar nicht wahnsinnig viel passiert.

Ihr wollt ihn Euch „Ant-Man and the Wasp“ auf keinen Fall entgehen lassen? Dann müsst Ihr nichts weiter tun, als den zu dieser Verlosung gehörenden Facebook-Beitrag zu kommentieren. Da sich Wessels-Filmkritik.com immer über neue Follower freut, ist diese Verlosung ausschließlich für meine Facebook-Freunde und Twitter-Follower bestimmt. Einfach Fan werden – schon habt Ihr die Chance auf einen Gewinn! Nach Teilnahmeschluss am 16. Dezember 2018 um 23:59 Uhr wähle ich via Zufallsverfahren den Gewinner oder die Gewinnerin aus und schreibe ihn oder sie über eine Privatnachricht an. Checkt nach Ablauf der Verlosung bitte unbedingt Eure Postfächer, da der Gewinn nach einer Woche ohne Rückmeldung verfällt. Nach Abschluss werden selbstverständlich alle personenbezogenen Daten gelöscht und ihr habt bei der nächsten Verlosung wieder eine neue Chance, zu gewinnen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn kann nicht ausgezahlt werden. Viel Glück!

Das startet am 29. November 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, unserer wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 29. November, dessen potenziell relevantester Start – wieder einmal – nicht gleichbedeutend mit dem qualitativ besten ist. „Der Grinch“ hat gute Chancen, sich bis nach Weihnachten in den Kinos festzusetzen, ist dabei aber nicht mehr als eine durchschnittliche Weihnachtskomödie. Deutlich spannender (und zwar in jeder Hinsicht) ist da Lars von Triers neuestes Filmexperient „The House That Jack Built“, das hierzulande ungekürzt in die Kinos kommen darf. Neben dem psychopathischen Häuslebauer sticht außerdem eine Dame hervor: Jennifer Garner meldet sich mit „Peppermint“ zurück im Actiongenre! Wer es ruhiger mag, für den gibt es mit „Das krumme Haus“ dagegen eine sehr stilechte Verfilmung des gleichnamigen Agatha-Christie-Romans zu sehen.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

THE HOUSE THAT JACK BUILT | Regie: Lars von Trier | DK/FR/DE/SWE 2018

USA in den 1970er Jahren. Wir begleiten den hochintelligenten Jack über einen Zeitraum von zwölf Jahren und werden dabei Zeugen von fünf exemplarischen Morden, die seine Entwicklung zum Serienkiller prägen. Wir erleben die Vorfälle aus Jacks Perspektive. Jeden der Morde betrachtet er als eigenständiges Kunstwerk. Was niemand weiß, ist, dass Jack unter Neurosen leidet, die ihm in der Außenwelt große Schwierigkeiten bereiten. Obwohl der finale und unvermeidliche Polizeieinsatz unweigerlich näher rückt, was Jack einerseits sogar provoziert, ihn andererseits aber auch unter großen psychischen Druck setzt, ist er wild entschlossen, immer größere Risiken einzugehen. Das Ziel ist das ultimative Kunstwerk: Eine Kollektion all seiner Morde, manifestiert in einem von ihm selbst gebauten Haus.

In seiner pechschwarzen Serienkiller-Komödie „The House That Jack Built“ veranschaulicht Lars von Trier, wie Provokation funktioniert – und hat sein Ziel natürlich wieder einmal erreicht. Dabei macht es in erster Linie einen großen Spaß, zuzusehen, wie der Regisseur sein Publikum auflaufen lässt. Und die Eskapaden des titelgebenden Jack sind in ihrem Zynismus obendrein verdammt unterhaltsam.


DAS KRUMME HAUS | Regie: Gilles Paquet-Brenner | UK/USA 2017

Der ehemalige Diplomat Charles Hayward (Max Irons) kehrt von Kairo nach London zurück, wo er eine Karriere als Privatdetektiv beginnt. Als Aristide Leonides, ein reicher und skrupelloser Tycoon, in seinem Bett vergiftet aufgefunden wird, wird Detective Hayward in das Haus der Familie eingeladen, um den Fall aufzuklären. Im Zuge der voranschreitenden Ermittlungen muss er der schockierenden Erkenntnis ins Auge sehen, dass eine der Hauptverdächtigen Aristides hübsche Enkelin ist, seine Auftraggeberin und ehemalige Geliebte, Sophia (Stefanie Martini). Hayward hatte eine leidenschaftliche Affaire mit ihr in Kairo, bevor sie eines Tages, ohne ein Wort zu verlieren, verschwand. Er muss nun seine Gefühle überwinden und einen klaren Kopf behalten, um die temperamentvolle Sophia und den Rest ihrer feindseligen Familie in den Griff zu bekommen, damit das Verbrechen aufgeklärt wird. 

Inszenatorisch geht Regisseur Gilles Paquet-Brenner wenig Risiko ein und trifft damit den Geist der Vorlage. Seine unaufgeregte Agatha-Christie-Adaption „Das krumme Haus“ ist ein klassischer Krimi mit interessanten Figuren und vor prächtiger Kulisse, die der Romanautorin sicher gefallen hätte.


ALEXANDER MCQUEEN | Regie: Ian Bonhôte, Peter Ettedgui  | UK 2018

„My shows are about Sex, Drugs and Rock‘n’Roll“: Lee Alexander McQueen brachte den Punk zurück in die Modewelt. Ein exzentrischer Designer, der 1993 sein eigenes Label „Alexander McQueen“ gründete und mit seinen opulenten Modeschauen immer für Skandale sorgte. Doch das 2010 verfrüht verstorbene Ausnahmetalent war weit mehr als ein Enfant terrible, das die Öffentlichkeit mit seinen kreativen Ideen provozierte und schockierte. Dem außergewöhnlichen Designer und Menschen gelang es, sein Publikum weit über die Grenzen der Modewelt hinaus mit seiner Arbeit zu berühren. Das zeigt unter anderem der überwältigende Erfolg der Ausstellung „Savage Beauty“: 2011 sorgte die Hommage an das Spätwerk des Künstlers Alexander McQueen im New Yorker Metropolitan Museum of Art für sehr großes Aufsehen, bevor sie 2015 mit fast 500.000 Besuchern zur erfolgreichsten Ausstellung aller Zeiten im Londoner Victoria&Albert Museum wurde.

Die Dokumentation „Alexander McQueen“ gibt einen intimen Einblick in das Leben des visionären Modeschöpfers und spart dabei kein noch so schmerzhaftes Detail aus. Die Antwort auf die Frage, ob McQueen nun ein exzentrischer Visionär oder ein kalkulierender Provokateur war, überlassen die Regisseure Ian Bonhôte und Peter Ettedgui dabei dem Zuschauer und werden der spannenden Persönlichkeit der unter tragischen Umständen verstorbenen Hauptfigur dadurch besonders gerecht.


PEPPERMINT – ANGEL OF VENGEANCE | Regie: Pierre Morel |USA/HKG 2018

Nach einem brutalen Überfall auf ihre Familie, bei dem ihr Mann und ihre Tochter ums Leben kommen, liegt Riley North (Jennifer Garner) im Koma. Aus diesem erwacht, muss sie feststellen, dass von Polizei und Justiz keinerlei Hilfe zu erwarten ist, sondern die Mörder stattdessen sogar gedeckt werden. Voller Wut, Schmerz und Verzweiflung beschließt Riley, die Gerechtigkeit in die eigene Hand zu nehmen. Fünf Jahre lang verschwindet sie von der Bildfläche und bereitet sich auf einen unaufhaltsamen Rachefeldzug vor – die einst gesetzestreue Bürgerin wird zur urbanen Guerillakämpferin, die im von Korruption und Kartell-Kriminalität zersetzten L.A. unerbittlich aufräumt. Unterwelt, Polizei und FBI ist sie immer einen Schritt voraus und serviert dabei ihre ganz persönliche Art der Vergeltung… 

„Peppermint – Angel of Vengeance“ ist ein knackiger Selbstjustiz-Reißer, von dem man genauso wenig erzählerische wie inszenatorische Finesse erwarten sollte, wie von jedem anderen Film seines Genres. Doch Jennifer Garner steht die Rolle der brutalen Rächerin verdammt gut und auch viele der Action-Choreographien können sich sehen lassen.

Zehn Filme, die mir das 3. Quartal 2018 versüßt haben

Zum Ende eines jeden Monats veröffentliche ich in den sozialen Netzwerken meine fünf ganz persönlichen Lieblingsfilme sowie meine Flops der vergangenen Wochen. Um diese Filme in Zukunft ein wenig mehr zu würdigen, oder zu erklären, weshalb mir Film XY eben so gar nicht gefallen hat, präsentiere ich in meiner ZEHN FILME-Rubrik nun nochmal meine zehn Lieblings- und Hassfilme des vergangenen Quartals inklusive Trailer, in der Hoffnung, Ahnungslosen einen kleine Orientierung zu geben, was man im Kino auf keinen Fall verpassen sollte und was man getrost links liegen lassen darf. Gern seid Ihr unterhalb des Postings dazu aufgefordert, Eure Lieblings- und Hassfilme der vergangenen drei Monate zu veröffentlichen. Viel Spaß!

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Das startet am 26. Juli 2018

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 26. Juli. Die WM ist vorbei und mit „Ant-Man and the Wasp“ läutet Marvel die zweite Hälfte des Blockbustersommers 2018 ein. Der Gute-Laune-Actioner dürfte mühelos die Pole-Position der Kinocharts erklimmen. Doch auch „Catch Me!“ ist einiges zuzutrauen. Die Komödie über ein paar Freunde, die seit Kindertagen Fangen spielen (!), kam bei Sneak-Previews hervorragend an und erhielt eine große Werbekampagne. Gemessen am Original hat auch „Papillon“ die Chance, ein Hit zu werden, ganz im Gegensatz zu „Hotel Artemis“, dessen Vorzeichen – ein sehr geringes Einspiel im Produktionsland USA – leider schlecht stehen.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

ANT-MAN AND THE WASP | Regie: Peyton Reed | USA 2018

In Folge seiner nicht ganz unumstrittenen Heldentaten an der Seite von Steve Rogers in steht der gutmütige Ex-Knacki und „Ant-Man“ Scott Lang unter Hausarrest. Sein Alltag besteht vorwiegend daraus, seine smarte Tochter Cassie zu bespaßen, für die er sogar extra so etwas wie eine Ameisen-Achterbahn gebaut hat. Doch als er sich dazu entschließt, erneut in seinen Superhelden-Anzug zu schlüpfen, gerät Scott in einen Konflikt zwischen seinem Heldendasein und dem Versuch, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen – und seiner Cassie ein möglichst guter Vater zu sein. Doch Dr. Hank Pym und dessen Tochter Hope, die mittlerweile als „Wasp“ auftritt, brauchen seine dringende Hilfe, als ein Schurke namens Ghost auftritt, um sich etwas unter den Nagel zu reißen, das nicht in ihre Hände gehört. 

Peyton Reed bleibt sich treu und inszeniert mit „Ant-Man and The Wasp“ eine verdammt unterhaltsame Actionkomödie mit einem toll harmonierenden Ensemble, spektakulären Actionszenen und zahlreichen Gags, die darüber hinwegtäuschen können, dass erzählerisch gar nicht wahnsinnig viel passiert.


CATCH ME! | Regie: Jeff Tomsic | USA 2018

Eine Gruppe von Freunden spielt seit rund 30 Jahren das Kinderspiel „Fangen“. Was einst ganz normal auf dem Spielplatz anfing, hat sich zu einer bizarren Jagd weiterentwickelt. Obwohl sie mittlerweile sehr weit voneinander entfernt wohnen, scheuen die Kumpels dabei keine Kosten und Mühen. Jede noch so verquere Idee ist erlaubt bei dem Spiel, das sie jedes Jahr jeweils im Mai veranstalten. Wer gerade der Fänger ist, reist auch mal quer durchs Land, damit er bei einem anderen einbrechen oder hinter einem Busch vorzuspringen kann, um ihn mit einer Berührung zum neuen Fänger zu machen. In diesem Jahr steht die Hochzeit des einzigen bislang unbesiegten Mitspielers Jerry an. Seine Kumpels Callahan, Chilli, Hoagie und Sable hoffen, ihn endlich in die Finger zu bekommen. Doch der Champion ist natürlich vorbereitet

Die actionreiche Komödie „Catch Me!“ lebt zu fünfzig Prozent von seiner irrwitzigen Prämisse und zu 50 Prozent davon, dass die Darsteller alles geben, um diese zum Leben zu erwecken. Ein paar visuelle Kabinettstückchen geben außerdem Pluspunkte in der B-Note.


EIN LIED IN GOTTES OHR | Regie: Fabrice Éboué | FR 2017

Dafür wurde es höchste Zeit: ein Rabbi, ein Pfarrer und ein Imam gründen eine Band. Der beruflich unter Hochdruck stehende Musikproduzent Nicolas soll diese neue Band ganz nach oben bringen. Gemeinsam mit seiner Assistentin Sabrina gelingt es ihm, aus den drei Himmelsdienern die virtuose Band Koexistenz zu formen, die sogar dem lieben Gott einen deftigen Ohrwurm verpassen könnte. Womit Nicolas und Sabrina nicht gerechnet haben, sind die Abgründe, die die Geistlichen heutzutage so mit sich herumtragen. Und so groß die Nachfrage nach göttlichen Harmonien auch sein mag – die dafür zu zähmenden Unterschiede haben sie sich etwas friedfertiger vorgestellt. Doch die drei Bandkollegen beherrschen den religiösen Beleidigungskanon perfekt und treffen bei der Arie der kulturellen Vorurteile ohne Probleme den fiesesten Ton… 

Fabrice Éboué wagt sich mit seiner musikalischen Komödie „Ein Lied in Gottes Ohr“ an die Vermittlung drei verschiedener Weltreligionen. Die meisten Gags zünden dabei und hätten sich die Macher sogar noch ein klein wenig mehr getraut, dann wäre das hier mit Sicherheit der nächste große Franzosenhit geworden.


PAPILLON | Regie: Michael Noer | USA/ESP/CZE 2017

Der in den Tag hinein lebende Henri „Papillon“ Charrière (Charlie Hunnam) wird im Frankreich der 30er Jahre zu Unrecht wegen Mordes verurteilt und muss seine lebenslange Haftstrafe in der berüchtigten Strafkolonie St. Laurent in Französisch-Guayana verbüßen. Auf dem Weg dorthin begegnet Papillon dem seltsamen Louis Dega (Rami Malek), einem verurteilten Fälscher. Nachdem er ihn vor einem Angriff anderer Häftlinge verteidigen konnte, treffen sie eine Vereinbarung: Dega steht fortan unter Papillons Schutz, im Gegenzug finanziert Dega Papillons Fluchtversuche. Im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen den beiden Männern eine tiefe Freundschaft, die ihnen hilft, den schweren Arbeitsdienst und die sadistische Behandlung der Wärter zu überleben und die ihnen immer wieder die Kraft gibt, nicht aufzugeben… 

An der Neuauflage des auf wahren Ereignissen beruhenden Abenteuers „Papillon“ gezielt Dinge schlecht zu finden, ist genauso schwierig, wie gezielt Dinge gut zu finden. Am Ende fehlt es dem zweifelsohne stilsicher inszenierten Film vor allem an Wiedererkennungswert.


HOTEL ARTEMIS | Regie: Drew Pearce | UK/USA 2018

Im Los Angeles des Jahres 2028 versinken die Straßen der Stadt im Chaos eines außer Kontrolle geratenen Bürgeraufstands, als immer mehr Menschen keinen Zugang zu Wasser bekommen. Für den Gangster Waikiki (Sterling K. Brown) und seine Kumpanen die perfekte Gelegenheit eine Bank zu überfallen. Als ihr Raubzug vom Kugelhagel der Polizei unterbrochen wird, bleibt der schwerverletzten Gang nur ein Ort, an den sie sich retten kann: Hotel Artemis – ein längst zum Mythos erklärtes, geheimes Krankenhaus für Schwerverbrecher. Unter der Obhut der Schwester (Jodie Foster) und ihres Assistenten (Dave Bautista) glaubt sich Waikiki zunächst sicher. Doch der wahre Ärger beginnt, als plötzlich weitere Outlaws im Hotel einchecken… 

„Hotel Artemis“ ist Noir-Thriller-Kino mit vereinzelten Actionanleihen, das mehr auf Dialoge und eine angespannte Atmosphäre setzt, als darauf, mit den vielversprechenden Figuren eine ihnen ebenbürtige Geschichte zu erzählen.


FRIDAS SOMMER | Regie: Carla Simón | ESP 2016

Spanien 1993: es ist Sommer in Barcelona, doch für die sechsjährige Frida (Laia Artigas) sind es traurige Tage. Schweigend sieht sie zu, wie die letzten Gegenstände aus der Wohnung ihrer kürzlich verstorbenen Mutter verpackt werden. Zum Abschied laufen Freunde winkend hinter dem Auto her, das sie zu Verwandten aufs Land bringt. Und obgleich sie von der Familie ihres Onkels liebevoll aufgenommen wird, lebt sich Frida fernab ihrer Heimatstadt nur zögerlich in die neue Umgebung ein. Sie tollt mit ihrer Cousine Anna (Paula Robles) durch den Garten und erkundet die Hänge und den nahegelegenen Wald, aber trotz des strahlenden Sommers macht sich immer wieder Traurigkeit bei Frida breit. Das im Grunde lebensfrohe Mädchen verhält sich unvorhersehbar und launisch, was ihre Tante Marga und ihren Onkel Esteve (David Verdaguer) vor echte Herausforderungen stellt. Wird Frida sich an ihr neues Zuhause gewöhnen?


DIE VERBORGENEN FARBEN DER DINGE | Regie: Silvio Soldini | IT/CH 2017

Der Grafikdesigner Teo verliebt sich bei einem Workshop in die Stimme einer blinden Frau, Emma. Teo ist stets auf der Flucht – vor seiner Familie und vor emotionaler Nähe. Trotz einer Freundin und einer Geliebten, fühlt er sich am wohlsten in seiner Junggesellenwohnung, zusammen mit seinem Staubsaugerroboter. Das Einzige, was er wirklich leidenschaftlich liebt, ist sein Job als kreativer Kopf bei einer Werbeagentur. Emma ist seit dem sechzehnten Lebensjahr blind. Aber sie ist eine Kämpferin, mutig, unabhängig und mit sich selbst im Reinen. Frisch von ihrem Ehemann getrennt, ist sie offen für eine Affäre. Und ehe sich Teo versieht, wird er in Emmas Bann gezogen. Sie zeigt ihm eine Welt, die dem Profi des Sehens verborgen geblieben ist. Teo, der es gewohnt ist, sich und allen anderen erfolgreich etwas vorzumachen, kommt ausgerechnet bei der blinden Emma an einen Punkt, an dem er Farbe bekennen muss.


Heimkinotipp: DIESES BESCHEUERTE HERZ | Regie: Marc Rothemund | DE 2017

Jede Nacht feiern, einen Audi R8 aus Versehen zuhause im Pool versenken, das findet Lenny ziemlich unterhaltsam. Er wohnt in der Villa seines Vaters, verschwendet dessen Geld und hält nicht viel davon, zu arbeiten. In einer Hochhaussiedlung in München liegt der 15-jährige David im Bett und versucht zu atmen. Er ist seit seiner Geburt herzkrank, und ob er seinen 16. Geburtstag feiern wird, kann ihm niemand sagen. Diese zwei Welten prallen aufeinander, als der Vater von Lenny, ein Herzspezialist, seinen Sohn dazu verpflichtet, sich um seinen Patienten David zu kümmern: David kennt hauptsächlich Operationssäle, Lenny kennt jeden Club in der Stadt. Um bequem davonzukommen, hilft er David vorerst bei den simplen Dingen, die der Junge noch erleben möchte: coole Klamotten kaufen, einen Sportwagen klauen, solche Sachen. Dabei merkt er schnell, dass Davids Leben an einem seidenen Faden hängt… 

Mit der Romanverfilmung „Dieses bescheuerte Herz“ ist Regisseur Marc Rothemund ein wahrhaftiger Film über eine unkonventionelle Freundschaft gelungen, der so ziemlich alle Kitsch- und Klischeefallen umgeht, in die seine Kollegen sonst so gern reintreten.

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