Meine Filmflops 2014 – Die Plätze 20 bis 11

Auch in diesem Jahr beginne ich meinen cineastischen Jahresrückblick mit meinen ganz persönlichen Flops des vergangenen Kinojahres. Getreu dem Motto „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ lasse ich Euch die kommenden Tage an einem kleinen Streifzug durch die Kinofilme 2014 teilhaben, die bei mir – ganz subjektiv – das pure Grauen in unterschiedlicher Ausführung ausgelöst haben. Dabei nehme ich keine Rücksicht auf mein Kritikerdasein und bemühe mich gar nicht erst darum, objektiv zu sein. Hier geht es um mich und meine Empfehlungen respektive Warnungen vor den größten Rohrkrepierern des Jahres. Zur Auswahl standen rund 220 von mir gesichtete Filme, die im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 im Kino erschienen sind, ihren Direct-to-DVD-Start hatten (in anderen Ländern aber in diesem Jahr ins Kino kamen) oder in dieser Zeit auf Filmfestivals vorgeführt wurden. Direct-to-DVD-Produktionen, die nirgendwo auf Welt ins Lichtspielhaus kamen, wurden hingegen nicht berücksichtigt. 

Bevor es zu den Plätzen 20 bis 11 geht, folgen an dieser Stelle einige ebenfalls sehr übersichtlich gelungene Produktionen, die aufrund ihrer noch schlechteren Konkurrenz allerdings nicht mehr in meine Flop 20 aufgenommen werden konnten. Die nicht einmal ansatzweise lustige Komödie ABOUT LAST NIGHT ist ähnlich wenig gelungen, wie der Möchtegern-Teenie-Horror ANOTHER ME – MEIN ZWEITES ICH. Der Asia-Actioner 47 RONIN hingegen gefiel mir weitaus besser als den meisten anderen Kinogängern, richtig gut ist der aber auch nicht. Ganz zu schweigen von Keanu Reeves‘ Regie-Debüt MAN OF THAI CHI – eher eine bemühte Lachnummer denn eine ernst zu nehmende Mischung aus Gesellschaftssatire und Actionfilm. Ebenfalls arg enttäuscht war ich darüber hinaus von NOAH, I, FRANKENSTEIN (wobei das weniger überrascht als Darren Aronofskys Bibelepos, auf den ich große Hoffnungen gesetzt hatte) und – wenig verwunderlich – die infantile Blödelorgie SEX ON THE BEACH 2.

20

Wenn ich bleibeDie Romanverfilmung WENN ICH BLEIBE hat in diesem Jahr die zweifelhafte Ehre, meine Flop-Charts des Jahres 2014 zu eröffnen. Das Teenie-Drama gaukelt vor, eine herzzerreißende Geschichte einer im Sterben liegenden Jugendlichen zu erzählen, die in einer Nahtoderfahrung abwägt, ob es sich, ab sofort ohne Eltern, weiter zu leben lohnt, oder ob der Tod die richtige Lösung wäre. Leider gelingt es dem Regisseur nicht ansatzweise, die Substanz der Story angemessen zu verfilmen. Sein Streifen ist eine in Kitsch getränkte Schmonzette mit merkwürdigem Erzählstil, die die wirklich existenziellen Fragen ausspart und zu Gunsten einer 0 8/15-Lovestory auf jedweden Mut verzichtet.

 

19

Open WindowsDer zugegebenermaßen sehr innovativ gefilmte Cyber-Thriller OPEN WINDOWS lief hierzulande nicht regulär in den Kinos, sondern hatte seinen großen Auftritt auf dem Fantasy Filmfest. Mit Elijah Wood und Sasha Grey in den Hauptrollen erzählt der Film unter Zuhilfename von Webcams, Chatfenstern und Wackelkameras vom Fan einer Schauspielerin, der eines Tages von einem Hacker in seinem Hotelzimmer überrascht wird. Was dann folgt, ist ein obskures Sammelsurium allerhand kurioser Ideen, die keinerlei Logik folgen und die Grenzen der Realität nach Lust und Laune sprengen. So ist „Open Windows“ zwar ein rasanter Twistride, in dem alles passieren kann, doch mich nervte dieses völlige Lossagen von jedweden Regeln sehr!

 

 18

Winter's Tale

Es hätte ein so schönes Wintermärchen werden können, aber dann entpuppte sich WINTER’S TALE doch glatt als die CGI-Blamage des Jahres. Mit Effekten, die unter dem Standard von vor mehreren Jahrzehnten liegen, erzählt Akiva Goldsman in seiner Romanverfilmung von einem Liebespaar, dessen Liebe Zeit und Raum überwindet. Sehr kitschig, sehr unfokussiert und doch stehlen ein unfassbar mies animiertes, geflügeltes Pferd und ein über alle Maße overactender Russell Crowe allen die Show. So hangelt sich „Winter’s Tale“ von einem Fremdscham-Moment zum nächsten und das Traurigste daran ist, dass in manchen Momenten doch durchscheint, dass hier ein wirklich schöner Film zugrunde ge-CGI-t wurde.

 

17

Doktorspiele

Deutsche Regisseure geben sich redlich Mühe, das Komödienkino hierzulande zu verunglimpfen. Marco Petry versuchte sich in DOKTORSPIELE an einer modernen „American Pie“-Variation, gepaart mit derbem „Fack ju Göhte“-Witz, allerdings ohne den entsprechenden Satire-Faktor. Dabei herausgekommen ist ein Reißbrettprojekt ohne Seele, das seine Charaktere der Lächerlichkeit preisgibt, von vorn bis hinten aufgesetzt wirkt und schlicht und ergreifend nicht lustig ist. Durch die ewig gleichen Musikstücke, die hier als Untermalung genutzt werden, hat „Doktorspiele“ obendrein sogar noch einen gewissen Nerv-Faktor, was darüber hinaus auch auf so ziemlich jeden Charakter zutrifft, der in dieser missratenen Komödie overacten darf.

 
 

16

Jack Ryan: Shadow Recruit

Es gibt den Durchschnittsblockbuster und es gibt JACK RYAN – SHADOW RECRUIT. Trotz seines namhaften Casts inszeniert der Regisseur von „Thor“ einen Hollywood-Actioner vom Reißbrett, in dem es der Amerikaner einmal mehr mit dem bösen Russen zu tun bekommt. Chris Pine gibt gelangweilt den Helden und Frauenschwarm, Keira Knightley darf an seiner Seite schön aussehen, hat aber nie die Gelegenheit, sich in diesem Hauch von Skript zu profilieren. Und Kevin Costner? Der ist zwar vorhanden, in seiner winzigen Rolle allerdings verschenkt und nur seines großen Namens wegen eine Erwähnung wert. Und wenn man die unglaublich träge Story dann endlich überstanden hat, wünscht man sich die zwei (soeben verschenkten) Stunden seines  Lebens auch irgendwie zurück. Schade.

 

15

Tammy

Ja, Melissa McCarthy ist eine Comedy-Göttin; das bedeutet jedoch nicht, dass automatisch jeder Film mit ihr in der Hauptrolle zu einem Komödienhit wird. Das beste Beispiel für diese Tatsache ist der Streifen TAMMY, in dem die Schauspielerin einmal mehr in ihrer Paraderolle der tollpatschigen Wuchtbrumme zu sehen ist. Die Story ist purer Durchschnitt, bis auf die Tatsache, dass man bei der Darbietung von Susan Sarandon stets das merkwürdige Gefühl hat, dass der Grande Dame ihr Auftritt in diesem Machwerk unagenehm ist. Das verleiht „Tammy“ einen äußerst faden Beigeschmack und hält nicht wirklich dazu an, diese Komödie jemals wieder mit Freude anzusehen. Aber obacht: Auf den folgenden Plätzen wird es noch nerviger!

 

14

Wie in alten Zeiten

Emma Thompson und Pierce Brosnen begeben sich als Ex-Ehepaar in WIE IN ALTEN ZEITEN auf einen Trip nach Frankreich, um dort einen wertvollen Diamanten zu rauben. Das könnte lustig sein, wenn dieser Film nicht so uninspiriert und altbacken daherkäme, wie es diese unterdurchschnittliche Komödie tut, die mit halbgaren Kalauern und brachialen Slapstickeinlagen versucht, auch den letzten Skeptiker hinter dem Ofen hervorzuholen respektive ihm einen Lacher abzuringen. Das gelingt vielleicht am Samstagabend im ZDF, hat auf der Leinwand und mit Hollywoodstars allerdings nichts zu suchen – da tun einem die Beteiligten fast schon Leid…

 
 

13

Step Up: All In

Zwar konnte ich per se noch nie etwas mit Tanzfilmen anfangen, doch von dem Vorgänger „Step Up: Miami Heat“ war selbst ich angesichts der beeindruckend kreativen Tanzchoreographien begeistert. Nun reibt man mir mit STEP UP: ALL IN wieder einmal unter die Nase, weshalb derartige Filmprojekte bei mir partout keinen Stein ins Brett bekommen wollen. Von der (nicht vorhandenen) Geschichte einmal abgesehen, kann dieser Tanzfilm selbst dort nicht begeistern, wo er eigentlich seine Stärken haben sollte. Die Choreos sind mau, die Szenenbilder unspektakulär und die Musik ein uninspirierter RnB-Einheitsbrei. Ich kann mir einfach nicht erklären, wie solche Projekte es schaffen, derart viele Zuschauer in die Kinos zu locken…

 
 
 

12

Paranormal Activity - Die Gezeichneten

Mit seinem Spin-Off PARANORMAL ACTIVITY – DIE GEZEICHNETEN tat sich die eigentlich so unterschätzte Found-Footage-Reihe keinen Gefallen. Wenngleich sich der Film ganz klar auf das übliche Repertoire des Wackelkamera-Horrorfilms verlässt, kombiniert der Regisseur Christopher Landon die üblichen Motive der Reihe mit kruden Elementen des Superhelden- und Fantasykinos, wie man es zuletzt in „Chronicle“ gesehen hat. Schlussendlich ergibt dies das Bild eines händeringend des Ertrages wegen gedrehten Films, dessen Drehbuch und Konzept noch nicht fertig waren, dem verantwortlichen Studio wegen aber schon früher fertiggestellt werden musste. Ärgerlich, da es der Reihe schadet und eine unangenehme Zeitverschwendung.

 

 11

MaleficentDie Idee der Realfilmadaption eines Zeichentrickmeisterwerkes ist seit „101 Dalmatiner“ nichts Neues mehr. Wohl aber die Idee, einen Film noch einmal, nun aber mit Fokussierung der Antagonistin zu erzählen. So geschehen in MALEFICENT – DIE DUNKLE FEE, einer Demontage der aus Dornröschen bekannten, bösen Fee Malefiz, die in diesem Tiefpunkt der diesjährigen Familienblockbuster der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Man bemüht sich nicht um einen neuen Blick auf die vermeintlich missverstandene Hexe, sondern führt das Originalmärchen „Dornröschen“ ad absurdum, erzählt zudem frei von jedweder Dramaturgie und Logik. Dazu die unsäglichen Specialeffects und fertig ist ein wahres Machwerk, das man besser ganz schnell wieder vergisst.

 
 
 

In den nächsten Tagen folgt an dieser Stelle meine Flop 10 der Filme 2014!

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