Wessels‘ Weihnachts-Countdown: Bestes Make-Up

Endlich ist es wieder soweit! Die Zeit der Besinnlichkeit, der Ruhe und Rückbesinnung auf zwölf aufregende Monate eines viel zu schnell vorbeiziehenden Jahres hat begonnen: der Dezember, und damit verbunden die Zeit, in der wir für gewöhnlich jeden Tag ein Türchen an unserem Adventskalender öffnen dürfen. Egal ob Ihr aus Eurem Schokolade, Gummibärchen oder ganz etwas anderes zieht: all das kann ich Euch nicht bieten! Dafür präsentiere ich Euch an dieser Stelle bis zum 24. Dezember jeden Tag ein ganz besonderes Top-Ranking, mit dem ich mein Filmjahr 2018 Revue passieren lassen möchte. Heute, am 19. Dezember widmen wir uns dem besten Make-Up!

OPERATION: OVERLORD

Beginnen wir dieses Ranking mit spektakulärem Effekt-Make-Up. Was die Artists in dem Weltkriegs-Horrorschocker „Operation: Overlord“ hier an Wunden, Fleischfetzen und anderen makaberen Gebilden auf die Gesichter ihrer „Opfer“ gezaubert haben, sorgt durch das lebensechte Aussehen dafür, dass man zu keiner Sekunde daran zweifelt, dass mit den hier wieder zum Leben erwachten Nazi-Zombies nicht zu spaßen ist – und die Gejagten ziemlich am Arsch…

DIE DUNKELSTE STUNDE

Für das Winston-Churchill-Biopic „Die dunkelste Stunde“ formten die Make-Up-Artists aus Gary Oldman eine äußerst detailgetreue Nachbildung des ehemaligen britischen Staatsmannes. Oscar-Baiting hin oder her: Es ist nicht zu leugnen, dass der Schauspiel-Grandseigneur für diesen Film regelrecht mit seiner Rolle verschmolzen ist.

SUSPIRIA

Tilda Swinton spielt im Remake von „Suspiria“ eine Dreifach-Rolle – und zwar tritt sie unter anderem als Lutz Ebersdorf in Erscheinung, der wiederum den senilen Greis Dr. Josef Klemperer verkörpert. Wer es nicht weiß, der sieht es nicht. Und wer es weiß, der braucht schon ein verdammt gutes Auge, um zu erahnen, dass sich hinter diesem brillanten Make-Up tatsächlich Tilda Swinton befindet.

SHAPE OF WATER

Obwohl „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ Anfang des Jahres den Oscar als Bester Film gewann, ist von der melancholischen Fantasy-Lovestory erschreckend wenig bei mir übrig geblieben. Trotzdem habe ich im Kino gar nicht mehr aufgehört zu staunen, als ich gesehen habe, mit welcher Detailverliebtheit es den Make-Up-Artists hier gelungen war, Doug Jones zum Wassermann umzumodellieren. Die sehr wohldosiert eingesetzten Computereffekte an Kostüm und Maskerade sind außerdem nicht als solche zu erkennen. Die Illusion ist perfekt.

TERMINAL

Der stylische Neo-Noir-Thriller „Terminal“ war hierzulande leider nicht in den Kinos zu sehen und wurde dort, wo man ihn im Lichtspielhaus sehen konnte, nicht gerade mit Lob überschüttet. Ich dagegen finde die von Margot Robbie getragene, verzerrte „Alice im Wunderland“-Groteske mit einem guten Schuss Tarantino-Vibe jedoch nicht bloß aufgrund seiner Optik und der nihilistischen Pointe sehr gelungen, sondern aufgrund der vielen klug beobachteten Details, zu der auch das Make-Up der Hauptdarstellerin gehört, mit dem sie auf den ersten Blick jedes Klischee der verruchten Femme Fatale erfüllt, nur um die Erwartungen des Zuschauers exakt dadurch später auf den Kopf zu stellen.

Und was sagst Du dazu?