Star Wars: Das Erwachen der Macht

Es ist endlich da! Das meisterwartete Kino-Spektakel dieses Jahres kommt mit STAR WARS: DAS ERWACHEN DER MACHT endlich in die deutschen Kinos. Und ehe ich lang drum herum rede, lest hier einfach, wie großartig dieser Film denn nun genau geworden ist.Star Wars: Das Erwachen der Macht

Der Plot

Dreißig Jahre nachdem das Imperium durch die sogenannte Erste Ordnung abgelöst wurde, herrscht erneut ein Krieg gegen den Widerstand. Dieser kämpft mit allen Mitteln gegen die diktatorische Herrschaft der „neuen Ordnung“ und muss Rückschläge einstecken, kann aber auch erste Erfolge verbuchen. Fernab der Kriegsszenarien landet die junge Rey (Daisy Ridley) auf dem Wüstenplaneten Jakku, wo sie zunächst den Droiden BB-8 und schließlich einen weiteren Gefährten kennenlernt. Das Trio zieht die Aufmerksamkeit des finsteren Kylo Ren (Adam Driver) auf sich, der auf Anweisung des Strippenziehers Supreme Leader Snoke (Andy Serkis) handelt und sich an jener Mission versuchen soll, die einst von Darth Vader begonnen wurde. Gemeinsam mit den Rebellenlegenden Han Solo (Harrison Ford), der Generalin Leia (Carrie Fisher) und dem Piloten Poe Dameron (Oscar Isaac) müssen Rey und Finn den Kampf zwischen der Ersten Ordnung und dem Widerstand endlich zu Ende bringen, damit wieder Frieden in den unendlichen Weiten des Weltalls herrschen kann…

Kritik

Am 28. November 2014 veröffentlichte der Walt Disney Konzern erstmals Bewegtbilder zum neuen „Star Wars“-Teil „Das Erwachen der Macht“. Der Teaser-Trailer zeigte gerade einmal 88 Sekunden von einem Film, auf den die Fangemeinde ganze zehn Jahre warten musste, und doch wurde er mit 58 Millionen Klicks innerhalb der ersten Woche zur mittlerweile meistgesehenen Vorschau einer Hollywood-Produktion (bisheriger Rekordhalter war bis dato „Avengers: Age of Ultron“). Von dort an breitete sich diese „Star Wars“-Manie langsam aber sicher über den ganzen Erdball aus. Die Spielzeug- und Merchandising-Industrie verdient zwar schon seit Jahrzehnten ordentlich an George Lucas‘ 1977 ins Leben gerufenem Weltraumepos, doch „Das Erwachen der Macht“ ist mit seinen neuen Figuren wie dem an „Wall-E“ erinnernden Droiden BB-8 wie prädestiniert, das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr zu dominieren. Die Prognosen, laut der Insider dem Film ein weltweites Einspiel von rund 1,7 Milliarden Dollar zutrauen, könnten sich bereits angesichts des Vorverkaufswahnsinns der Startwochen-Tickets durchaus bewahrheiten. Hierzulande orderten fast 600.000 Zuschauer eine Eintrittskarte über den Vorverkauf (das sind mehr als für „Die Tribute von Panem: Mockingjay, Teil 2“ und „Fifty Shades of Grey“ zusammen); Kinoketten wie das Cinemaxx verhängten gar eine Nur-ein-Ticket-pro-Zuschauer-Sperre, was die Dimensionen erahnen lässt, welche Ausmaße „Das Erwachen der Macht“ erst annimmt, wenn auch die Ticketverkäufe an der Abendkasse berücksichtigt werden. Der „Star Wars“-Rausch hat sich also so ziemlich über alles und jeden erstreckt: Spielzeugfirmen produzieren im Akkord Todessterne und Raumschiffe zum Nachbauen, hoch angesehene Nachrichtensendungen in Deutschland berichten wie selbstverständlich über dieses Science-Fiction-Phänomen, Kinos reservieren sämtliche Säle für J.J. Abrams Überblockbuster und die Konkurrenz plant sämtliche andere Filmstarts mehrere Wochen um „Star Wars“ herum. Wenn jetzt auch noch die Qualität stimmt, wird „Das Erwachen der Macht“ zu dem Kinoereignis dieses Jahrzehnts.

Star Wars: Das Erwachen der Macht

Auf die überschwängliche Vorfreude folgt nicht selten die pure Ernüchterung. Auch im Falle von „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ hätte der Vorab-Hype durchaus eine enorme Fallhöhe geboten, wenn man bedenkt, dass es ein auf eine solch hohe Erwartungshaltung treffender Film selten schafft, jene auch zu erfüllen. Nach einer von den Fans verehrten und einer eher kritisch betrachteten Trilogie setzen die Liebhaber jetzt alle Hoffnungen in Regisseur J.J. Abrams, der mit seiner erstmalig für diese Filmreihe tätigen Regiearbeit für den Beginn eines neuen Zeitalters innerhalb des „Star Wars“-Kosmos sorgen soll. Angesichts Abrams‘ stilsicherer Zeitgeistanpassung das „Star Trek“-Franchises, für das der Regisseur 2009 viel und 2013 für „Star Trek Into Darkness“ immerhin noch ordentliches Lob bekam, schien der Hollywood-Nerd Nummer eins die perfekte Wahl für die Beerbung von George Lucas, der zuletzt in den „Star Wars“-Filmen Regie führte (und dafür nicht unbedingt die größten Lorbeeren einheimst – sogar mehrere Nominierungen für den Schmachpreis „Goldene Himbeere“ musste der Filmveteran über sich ergehen lassen). Abrams setzte sich gegen Regisseure wie Guillermo del Toro, David Fincher und Brad Bird durch, die alle für die Inszenierung von „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ im Gespräch waren und erweist sich mit seinem Wissen um die Vorlieben seines Publikums als goldrichtige Wahl für die Wiederbelebung und Fortführung der „Star Wars“-Geschichten. „Das Erwachen der Macht“ hat mit den todernsten Vorgängern seiner Reihe absolut nichts mehr gemein. Stattdessen setzt Abrams auf Spaß, Zusammengehörigkeit und jede Menge CGI-Action.

Schon Ridley Scotts Weltraum-Abenteuer „Der Marsianer“ bewies in diesem Jahr, dass sich lebensbedrohliche Situationen und eine augenzwinkernde Inszenierung nicht ausschließen müssen, im Gegenteil. Ebenjene ausbalancierte Machart von Matt Damons Mars-Odyssee findet sich auch in „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ wieder, bei dem der Spaß trotz einer einmal mehr äußerst gefährlichen Prämisse nie zu kurz kommt. Ebenjener Spaß ergibt sich allen voran aus der Interaktion der Figuren. Da ist natürlich in erster Linie der uneingeschränkte Szenendieb BB-8, der in nahezu jeder Szene auftaucht und zu dem neuen Kult-Sidekick wird, den schon in den Trailern viele in ihm gesehen haben. Die hervorragend gecasteten Neuzugänge, eine verdammt charismatisch-toughe Daisy Ridley („Mr. Selfridge“), ein zögerlich aufbegehrender Josh Boyega („Attack the Block“), ein manisch-besessener Adam Driver („Gefühlt Mitte Zwanzig“), ein vor Enthusiasmus nur so sprühender Oscar Isaac („A Most Violent Year“) und ein unterschwellig beklemmend agierender Domhnall Gleeson („Ex_Machina“) gliedern sich ebenso selbstverständlich in den Cast ein, wie die altbekannten Figuren. Wen genau der Zuschauer hier alles antreffen wird, sei an dieser Stelle nicht verraten. Stattdessen beschränken wir uns auf jene Namen, mit denen schon die großflächigen Werbekampagnen warben. Dazu zählen insbesondere Harrison Ford („Für immer Adaline“), dem man die Glückseligkeit ob seiner Rückkehr ins „Star Wars“-Universum zu jeder Zeit anmerkt sowie Carrie Fisher („Maps to the Stars“) in ihrer Paraderolle als Prinzessin Leia, die sich einmal mehr als gute Seele des Geschehens erweist. Sie und Ford bilden ein hervorragendes Kontrast-Gespann zum insgesamt sehr jungen Cast, der den Auftakt eines neuen „Star Wars“-Zeitalters unterstreicht.

Star Wars: Das Erwachen der Macht

Dieser Auftakt besitzt auf Seiten des Drehbuchs (J.J. Abrams, Laurence Kasdan, Michael Arndt) zwei große Vorteile. Anders als die meisten „Star Wars“-Filme zuvor erweist sich „Das Erwachen der Macht“ als erstaunlich einsteigerfreundlich. Auch ohne die bisherigen Weltraumeskapaden des Franchises gesehen zu haben, versprüht „Das Erwachen der Macht“ eine solche Kurzweil und viel, viel Charme, sodass sich die Dialoge ebenso in den Kontext der Reihe einordnen lassen, wie die Taten der Figuren. Welche Figur wie zur jeweils anderen steht, muss man vorab nicht wissen. Ohne den Kenner der Reihe zu langweilen, sorgen kleine Hinweise und Nuancen zwischen den Zeilen dafür, dass der Neuling klar sieht. Dass sich für den Fan natürlich jede Menge Insider-Jokes im Skript verstecken, sei an dieser Stelle lediglich der Vollständigkeit halber erwähnt. Das Traum-Trio aus Rey, Finn und BB-8 ist besonders im Zusammentreffen mit Han Solo und Chewbacca äußerst unterhaltsam. Hier treffen zwei unterschiedliche Generationen aufeinander, die sich hervorragend ergänzen und miteinander interagieren. Die Geschichte selbst besitzt ein enormes Tempo, das perfekt in die 135 Minuten Laufzeit passt, von der keine als zu viel und keine als zu wenig bemessen ist.

Trotz des betont leichtfüßigen Inszenierungsstils geht dem Film das Gefühl der Bedrohung und der damit einhergehende Suspense nie ab. J. J. Abrams gelingt eine formidable Gratwanderung zwischen den beiden Elementen Spaß und Spannung, was „Das Erwachen der Macht“ zu einem generationenübergreifenden Leinwandabenteuer macht und damit die Luft der ersten Trilogie atmet. Auch die vielen Wendungen, die wir an dieser Stelle ebenfalls nicht einmal umschreiben mögen, tragen dazu bei, dass sich das Weltraumabenteuer wie ein Querschnitt durch das moderne Blockbusterkino anschaut, ohne dies in irgendeiner Form negativ zu meinen. „Das Erwachen der Macht“ ist in seinem visuellen Pomp, dem vermehrten Zurückgreifen auf One-Liner und die Inszenierung der Plottwists sichtlich von jüngeren Vertretern seines Genres inszeniert, nur schafft Abrams es in diesem Film endlich wieder, eine Wendung der Marke „Ich bin Khan!“ („Star Trek Into Darkness“) so zu verkaufen, als wäre es auch tatsächlich eine. Wir erinnern uns da schmerzlich an das PR-Debakel zum letzten Film des Kult-Regisseurs. In „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ ist all das nun vergessen und wird in seiner Modernität nur noch von sämtlichen technischen Aspekten unterstrichen. Neben einem hervorragend klaren 3D gehören vor allem die hypermodernen CGI-Effekte, perfekt ausgeleuchtete Settings und hervorragende Kampfchoreographien zu den optischen Highlights, während John Williams als Komponist alle Register zieht und dem Film einen Score beschert, der auch über das bekannte Thema hinaus Wiedererkennungswert besitzt. Als es Chewbacca und Han Solo im ersten Teaser bereits ankündigten, hatten sie also mehr als Recht: sie sind zuhause!

Der talentierte Pilot Poe Dameron (Oscar Isaac) wird von den Sturmtrupplern gefangen genommen.

Fazit: „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ wird allen Erwartungen gerecht und ist das Science-Fiction-Event des Jahres. Mehr geht nicht!

„Star Wars: Das Erwachen der Macht“ ist ab dem 17. Dezember bundesweit in den Kinos zu sehen – auch in 3D!

6 Kommentare

Schreibe eine Antwort zu Dennis BaslerAntwort abbrechen