Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY. Diese Woche geht es um den 9. August 2021, an dem mit „Beckenrand Sheriff“ eine deutsche Komödie startet, die (trotz des furchtbaren Plakats) durchaus das Potenzial hat, ein kleiner, nationaler Hit zu werden. Mehr dazu in der Kritik. Parallel dazu veröffentlicht Warner Bros. mit reichlich coronabedingter Verspätung die Romanverfilmung „Ein nasser Hund“. Gern genommene Schullektüre, stark aufbereitet für die große Leinwand und verlagert in ein aktuelles Milieu. Weitestgehend ohne Ankündigung (und Pressevorstellungen) bahnt sich außerdem das Horrorfilmsequel „Don’t Breathe 2“ seinen Weg in die Kinos, wäre aber mal lieber kein Sequel, sondern ein für sich alleinstehender Film geworden. Am zufriedensten fällt diese Woche der Blick auf den DVD- und Blu-ray-Markt aus: Denn ab sofort ist Pixars „Luca“ in haptischer Form für Zuhause erhältlich.
Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Übrigens: Das erste Mal in „Wessels‘ Weekly“-Zeiten gibt es diese Woche keinen Heimkinotipp. Es startet einfach nichts… Ich wünsche Euch natürlich trotzdem viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!
BECKENRAND SHERIFF | Regie: Marcus H. Rosenmüller | DE 2021
Marcus H. Rosenmüller ist mit „Beckenrand Sheriff“ eine sympathisch-beschwingte Komödie über den Subkosmos Freibad gelungen, die mit charismatischen Figuren, Humor und Sensibilität im Umgang mit der Flüchtlingsthematik punktet, mit einigen arg überhasteten Storywendungen allerdings auch irritiert. Und auch die erstklassige Besetzung rund um Milan Peschel macht mächtig Laune.
EIN NASSER HUND | Regie: Damir Lukacevic | DE 2021
Für die Romanverfilmung von „Ein nasser Hund“ verlagert Regisseur und Autor Damir Lukacevic die Story rund um einen „geheimen Juden“ im muslimisch geprägten Berliner Milieu in die Gegenwart. Hier gelingt ihm eine intime und emotional gewaltige Studie über das Zu-sich-Stehen, eingebettet in ein rührendes Coming-of-Age-Drama, die sich zu jedem Zeitpunkt so anfühlt, als wäre man direkt vor Ort.
DON’T BREATHE 2 | Regie: Rodo Sayagues | USA/SRB 2021
„Don’t Breathe 2“ ist ein Film, dem sein Sequeldasein massiv schadet. Die von Stephen Lang zweifelsohne herausragend gespielte Figur des Norman Nordstrom taugt nicht zum Actionhelden, sodass man sich kaum darauf konzentrieren kann, dass der Film inszenatorisch recht ansehnlich geworden ist. Stattdessen sucht man eineinhalb Stunden lang nach dem Warum.
STILLWATER – GEGEN JEDEN VERDACHT | Regie: Tom McCarthy | USA 2021
CURVEBALL – WIR MACHEN DIE WAHRHEIT | Regie: Johannes Naber | DE 2020
THE PAINTED BIRD | Regie: Václav Marhoul | CZE/SVK/UKR 2019
Mit „The Painted Bird“ erfüllte sich Regisseur Václav Marhoul einen lange gehegten Regiewunsch. Auf 35mm Film in opulentem Schwarzweiß gedreht und besetzt mit Stars wie Harvey Keitel und Stellan Skaarsgård stellt Marhoul an klar, dass er keinen kleinen Independentfilm vor Augen hatte, sondern ein Epos, das sich an internationalen Großproduktionen der letzten 50 Jahre messen lassen will – und auch kann.
Wunderschöne Optik, jede Menge Flair und sympathische Figuren machen „Luca“ zu einem entspannten, herzlichen Kleinod im Pixar-Kanon. Der Konflikt ist simpel, aber herzlich. Im Zentrum steht in erster Linie das spaßige Abenteuer einer unkonventionellen Dreierclique. Und Giovanni Zarrella, der dem Bösewicht in der deutschen Fassung seine Stimme leiht, ist vielleicht der beste „Promi-Sprecher“, den Disney je verpflichtet hat.