Schlagwort-Archiv: Interview

Auf ein Wort mit Pascal Laugier

Zum Kinostart des markerschütternden Horrorthrillers GHOSTLAND haben wir Genreregisseur Pascal Laugier in Berlin zum Interview getroffen. Mit uns sprach er nicht nur über sein neuestes Projekt, sondern auch über seinen Klassiker „Martyrs“, darüber, ob das Horrorkino feministisch ist, und was ihn und seine Kollegen so sehr an Puppen fasziniert. 

Nach dem plötzlichen Tod ihrer Tante bezieht die alleinerziehende Mutter Pauline (Mylène Farmer) mit ihren Töchtern Beth (Crystal Reed) und Vera (Anastasia Phillips) das alte, mit allerlei Kuriositäten vollgestopfte Haus der Verstorbenen. Gleich in der ersten Nacht im neuen Heim werden die drei Frauen von brutalen Einbrechern überfallen, die sie viele Stunden körperlich und psychisch malträtieren. Das Trauma sitzt tief und prägt die Schwestern bis ins Erwachsenenalter. Beth hat ihre persönliche Bewältigungsstrategie im Schreiben gefunden und ist erfolgreiche Autorin von Horrorliteratur. Ihr großes Vorbild ist H.P. Lovecraft, dem sie nacheifert. Ihre Schwester Vera hingegen lebt immer noch mit ihrer Mutter in dem alten Haus, leidet unter paranoiden Wahnvorstellungen und verliert zunehmend den Verstand. 16 Jahre nach dem Vorfall erhält Beth einen Anruf und kehrt an den Ort des Geschehens zurück, um ihrer Familie beizustehen – was sich allerdings als schrecklicher Fehler erweist, den die Frauen schon bald bitter bereuen, denn ihre Dämonen aus der Vergangenheit geben keine Ruhe…

Unser Urteil: Für ein ähnlich bahnbrechendes Erlebnis wie „Martyrs“ fehlt es Pascal Laugiers neuestem Film „Ghostland“ an Innovation. Doch auch ohne diese ist der äußerst beklemmend inszenierte Terrorthriller ein fieses Vergnügen und eine charmante Verbeugung vor bekannten Horrorikonen.

Vielen Dank für dieses sympathische Gespräch!

Auf ein Wort mit Carlos Saldanha

Zum Kinostart des Animationsfilms FERDINAND – GEHT STIERISCH AB! haben wir Regisseur Carlos Saldanha in Berlin zum Interview getroffen. Mit uns sprach er über die Faszination Animationsfilm, die Befürchtung, sein Film könnte in Spanien nicht gut ankommen und die Balance zwischen Komik und Tragik.

Der liebenswürdige Stier Ferdinand (Daniel Aminati)  hat es unter seinen Freunden nicht leicht. Während alle anderen auf ihren großen Tag als Kampfstier hinarbeiten und hart trainieren, schnuppert Ferdinand lieber an Blumen und landet über Umwege schließlich bei einem herzlichen Blumenhändler und dessen Tochter. Die beiden freunden sich an und alles scheint perfekt, bis Ferdinand eines Tages irrtümlich für ein wildes Tier gehalten und darauf hin gefangen genommen wird. Hier soll auch er nun zum einem Kampfstier ausgebildet werden und sein Ende in der Arena in Madrid finden. Fest entschlossen, zu seiner Familie zurückzukehren, trommelt er ein Team von Außenseitern unter der Leitung des exzentrischen Schafes Elvira (Bettina Zimmermann) zusammen, um mit ihnen das ultimative Abenteuer erleben und der Tradition des spanischen Stiefkampfes gehörig auf den Zahn zu fühlen. Denn die edlen Tiere ahnen nicht, dass ihr Leben mit dem Betreten der Arena so gut wie vorbei ist und der Matador nichts Gutes im Schilde führt.

Unser Urteil: In den falschen Händen hätte „Ferdinand – Geht STIERisch ab!“ durchaus pietätlos werden können, doch das Animationsabenteuer besticht mit überdurchschnittlich viel Witz und einer gehörigen Portion Ernsthaftigkeit, wodurch die Tradition des Stierkampfes gekonnt Infrage gestellt wird.

Vielen Dank für das sehr nette Gespräch!

Auf ein Wort mit Daniel Aminati

Zum Kinostart des Animationsfilms FERDINAND – GEHT STIERISCH AB! haben wir den Ferdinand-Sprecher Daniel Aminati in Berlin zum Interview getroffen. Mit uns sprach er über Gemeinsamkeiten mit Ferdinand, die Tradition des spanischen Stierkampfes und die Lust auf einen zweiten Teil.

Der liebenswürdige Stier Ferdinand (Daniel Aminati)  hat es unter seinen Freunden nicht leicht. Während alle anderen auf ihren großen Tag als Kampfstier hinarbeiten und hart trainieren, schnuppert Ferdinand lieber an Blumen und landet über Umwege schließlich bei einem herzlichen Blumenhändler und dessen Tochter. Die beiden freunden sich an und alles scheint perfekt, bis Ferdinand eines Tages irrtümlich für ein wildes Tier gehalten und darauf hin gefangen genommen wird. Hier soll auch er nun zum einem Kampfstier ausgebildet werden und sein Ende in der Arena in Madrid finden. Fest entschlossen, zu seiner Familie zurückzukehren, trommelt er ein Team von Außenseitern unter der Leitung des exzentrischen Schafes Elvira (Bettina Zimmermann) zusammen, um mit ihnen das ultimative Abenteuer erleben und der Tradition des spanischen Stiefkampfes gehörig auf den Zahn zu fühlen. Denn die edlen Tiere ahnen nicht, dass ihr Leben mit dem Betreten der Arena so gut wie vorbei ist und der Matador nichts Gutes im Schilde führt.

Unser Urteil: In den falschen Händen hätte „Ferdinand – Geht STIERisch ab!“ durchaus pietätlos werden können, doch das Animationsabenteuer besticht mit überdurchschnittlich viel Witz und einer gehörigen Portion Ernsthaftigkeit, wodurch die Tradition des Stierkampfes gekonnt Infrage gestellt wird.

Vielen Dank für das sehr nette Gespräch!

Auf ein Wort mit Heino Ferch

Zum Kinostart des neuesten Pixar-Meisterwerks COCO haben wir Schauspieler und Synchonsprecher Heino Ferch in Berlin zum Interview getroffen. Mit uns sprach er über das Tabuthema Tod, die Faszination Disney und darüber, weshalb man ihn für die Synchonrolle auswählte, obwohl er bislang kaum Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln konnte.

Einmal im Jahr, am mexikanischen “Día de los Muertos“, gedenken Freunde und Verwandte ihrer geliebten Ahnen, beschenken sie mit Zucker-Totenköpfen und Blumen, um so deren spirituelle Reise im Land der Toten zu unterstützen. Ausgerechnet an diesem so wichtigen, traditionellen Feiertag geschieht dem kleinen Miguel ein Unglück. Mit seinem schrägen Hund Dante landet er durch einen unglaublichen Zufall in dieser anderen Welt – der der Untoten. Wie es dazu gekommen ist, ist eine lange Geschichte, zu der auch gehört, dass Miguel eigentlich Musiker werden möchte, seine Eltern jedoch strikt dagegen sind.  In dem lauten, bunten Kosmos voller schräger und liebenswerter Charaktere trifft er nicht nur auf seine Ur-Ahnen, sondern auch auf den liebenswerten Hector, der ihm helfen will, den Weg zurück nach Hause zu finden. Doch das ist leichter gesagt als getan! Je mehr Miguel versucht, in die Welt der Lebenden zurück zu kehren, desto tiefer wird er in ein altes Familiengeheimnis gezogen. Doch die äußerst toten und gleichzeitig lebendigen Typen, wie Hector einer ist, sind so gar keine Hilfe…

Unser Urteil: In atemberaubenden Farben und mit viel Gefühl erzählt Pixars neuester Streich „Coco“ eine musikalische Geschichte über die Macht der Erinnerung. Zauberhaft!

Vielen Dank für das angenehme Gespräch!

Auf ein Wort mit Markus Goller und David Kross

Zum Kinostart der berührenden Tragikomödie SIMPEL habe ich Regisseur Markus Goller und Hauptdarsteller David Kross im Rahmen der Deutschlandpremiere in Hamburg zum Interview getroffen. Mit mir sprachen die beiden darüber, weshalb sich dazu entschlossen wurde, nicht mit einem tatsächlich Behinderten zu drehen, was Hamburg zu einer telegenen Stadt macht und was die beiden aus den anspruchsvollen Dreharbeiten für sich persönlich haben mitnehmen können.

Seit Ben denken kann, sind er und sein Bruder Barnabas ein Herz und eine Seele. Barnabas, „Simpel“ genannt, ist 22 Jahre alt, aber geistig auf dem Stand eines Kindes. Quasilorten (Erdbeeren) sind sein Lieblingsessen und draußen im Watt entdeckt er mit seinem Stofftier Monsieur Hasehase neue Kontinente. Simpel ist anders und oft anstrengend, aber ein Leben ohne ihn ist für Ben unvorstellbar. Als ihre Mutter unerwartet stirbt, soll Simpel in ein Heim eingewiesen werden. Die einzige Person, die diesen Beschluss rückgängig machen könnte, ist ihr Vater David, zu dem die Brüder seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr hatten. Die Suche nach ihm entwickelt sich zu einer turbulenten Odyssee, bei der Simpel und Ben auf die Medizinstudentin Aria und ihren Kumpel, den Sanitäter Enzo treffen. Keiner der vier ahnt, dass sich hier eine große Freundschaft entwickelt – und vielleicht ein bisschen mehr. Gemeinsam fahren sie in die große Hansestadt, wo Simpel die Bekanntschaft mit Chantal vom Kiez macht und bei einem Koch-Versuch Arias Küche in Flammen setzt, während Ben ihren Vater David aufsucht und eine Entscheidung treffen muss, die ihm keiner abnehmen kann.

Unser Urteil: „Simpel“ ist das wahrhaftige Porträt einer beispielhaften Bruderliebe, das in seiner Dramatik zu Tränen rührt und trotzdem auch immer wieder zum Brüllen komisch ist. Frederick Lau und David Kross erwecken preiswürdig ihre beiden kantigen Figuren zum Leben. So wird aus „Simpel“ eine Feelgood-Tragikomödie, ganz ohne die gängigen Wohlfühlmechanismen, die die Augen nicht vor der Wahrheit verschließt und dabei trotzdem immer optimistisch bleibt.

Vielen Dank für diese sympathischen und aufschlussreichen Gespräche!

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