Drei Remakes, die besser sind als das Original

Remakes von Klassikern oder Reboots von Serien sind nicht in jedem Fall das Gelbe vom Ei. In einigen Fällen fallen sie in der Gunst der Zuschauer sogar komplett durch. Ein Beispiel hierfür ist „Rambo: Last Blood“, für den Sylvester Stallone noch einmal aus der Mottenkiste geholt wurde und über den die Frankfurter Rundschau einst mit den Worten „…aus der Mülltonne“ urteilte. Ein weiteres bei vielen komplett durchgefallenes Remake ist „Ben Hur“ aus dem Jahr 2016. Das Original von letzterem aus dem Jahr 1959 wurde schon vorher sechsmal neu verfilmt, wovon das Produkt aus dem Jahr 2016 mit Abstand als das unnötigste angesehen wurde. Es gibt aber umgekehrt auch Remakes, die nach einhelliger Meinung besser sind als das Original und die Kinofans in jedem Fall gesehen haben sollten. Im Folgenden stellen drei Remakes vor, die besser sind als das Original.
Scarface aus dem Jahr 1983
Das Original von Howard Hawks aus dem Jahr 1932 ist ein echter Klassiker des Gangsterfilms, der schon zu seiner Zeit vielen Fans unter die Haut ging. Jedoch hat es Regisseur Brian de Palma im Jahr 1983 geschafft mit seiner Version einen echten Kultfilm zu schaffen, für den man sich gut und gern auch heute noch zwei Stunden Zeit nehmen kann und selbst beim fünften Mal noch begeistert ist. Einige reden sogar davon, dass „Scarface“ einer der besten Filme der Achtzigerjahre ist.
Im Gegensatz zum Original spielt der „Scarface“ von 1983 in Miami und spiegelte dadurch auch einige zeitgeschichtliche Aspekte wider, wie etwa das Leben der aus Kuba in die USA abgeschobenen Exil-Kubaner, zu denen auch Tony Montana gehört. Ein bereits in Kuba verurteilter Straftäter, der in den USA sein Glück versuchen will. Er arbeitet zunächst als Tellerwäscher, bekommt jedoch bald die Möglichkeit im Drogengeschäft mitzumischen. Doch schon bei einem seiner ersten Drogengeschäfte gerät er mit seinem Freund in einen Hinterhalt und kann letztlich nur mit Hilfe weiterer Freunde gerade so sein eigenes Leben retten. Dennoch werden die Drogengeschäfte schon bald immer größer. Das Geld, die Macht und der Drogenkonsum steigen ihm bald zu Kopf und er gerät ins Visier der Steuerfahndung. Außerdem legt er sich mit einem gefährlichen, kolumbianischen Drogenbaron an…
Oceans Eleven aus dem Jahr 2001
„Oceans Eleven“ von Steven Soderbergh ist ein Remake der Gaunerkomödie „Frankie und seine Spießgesellen“ von 1960. Der Protagonist Danny Ocean, dargestellt von George Clooney in einer seiner Paraderollen, beschließt nach einer Gefängnisstrafe den größten Coup seines Lebens vorzubereiten und will den Tresor des Bellagio in Las Vegas auszurauben, in dem auch das Geld aus dem MGM Grand und dem The Mirage aufbewahrt wird. Es geht um nicht weniger als 160 Millionen Dollar. Apropos: Ganz ohne Raub kann man den Jackpot eines Casinos auch online knacken. Zum Beispiel an einem Jackpot-Automaten gewinnen. Dabei gilt nun ein 1 € Maximaleinsatz pro Spin. Es kann aber auch schon mit wenigen Cents gespielt werden.
Für seinen Coup braucht Danny Ocean die geeigneten Männer: die „Ocean‘s Eleven“. Da das Geld aus dem Tresor direkt durchs Casino rausgetragen werden muss. Dazu gehören unter anderem Brad Pitt in der Rolle von Rusty Ryan und Matt Damon als Linus Caldwell. Gegenspieler ist der Casinobesitzer Terry Benedict, dargestellt durch Andy Garcia. Finanziert werden soll der Bruch derweil von Reuben Tishkoff, einem Feind Benedict, nachdem Benedict ihn kürzlich um sein Hotel in Vegas gebracht hatte.
Die Gruppe späht das Casino aus und es gelingt ihnen, sich mit dem Überwachungssystem zu verkabeln. Sie können sogar den Tresorraum nachbauen, sodass der chinesische Akrobat Yen, der auch zum Team gehört, üben kann sich elegant durch ihn zu bewegen, ohne dabei die Sensoren zu berühren. Doch schon bald findet Rusty heraus, dass es Danny in Wahrheit nicht nur um die Millionen geht, sondern um seine Ex Tess Ocean, gespielt von Julia Roberts, die mittlerweile mit Benedict liiert ist. Benedict hatte ihn zuvor schon einmal zusammenschlagen lassen, nachdem dieser sich Tess genähert hatte. Nichtsdestotrotz macht das Team weiter. Am Tag des Raubs fingieren sie zunächst einen Raub auf den Tresor, in dem sie einen Film ins Überwachungssystem einspielen, den sie zuvor im nachgebauten Tresorraum gedreht haben. Trusty, der Benedict auf den Raub aufmerksam macht, schlägt diesem einen Deal vor, auf den Benedict eingeht. Als SWAT-Team verkleidet, schaffen sie es in der Hektik tatsächlich den Tresorraum auszuräumen.
Departed – Unter Feinden aus dem Jahr 2006
Martin Scorseses „Departed – Unter Feinden“ von 2006 ist ein echtes Meisterwerk, das sein Original „Internal Affairs“ in vielerlei Hinsicht in den Schatten stellt. Die Handlung spielt in Boston. Dem irischen Mafia-Boss Frank Costello, gespielt vom unvergleichlichen Jack Nicholson, gelingt es, den jungen Colin Sullivan aus seinem Viertel, dargestellt von Matt Damon, in die Massachusetts State Police einzuschleusen. Parallel dazu wird der junge Bill Costigan, gespielt von Leonardo DiCaprio, mit einer Undercover-Aktion betraut. Er wiederum soll in die Mafiaorganisation von Costello eingeschleust werden, nachdem die Chefs Hinweise bekommen haben, dass die Polizei unterwandert sein soll. Doch hierzu muss Costigan erst einmal ins Gefängnis und wird zum Schein sogar unehrenhaft aus dem Polizeidienst entlassen. So gelingt es ihm schnell, das Vertrauen von Costello und seinen Leuten zu gewinnen.
Doch auch Costello merkt bald, dass etwas nicht stimmt und vermutet einen Spitzel in seinen Reihen. Es kommt, wozu es kommen muss: Ausgerechnet Colin und Costigan werden von ihren Leuten damit beauftragt, jeweils den Spitzel der anderen Seite zu finden. Costello lässt sich von jedem seiner Männer die Sozialversicherungsnummer geben, die er Sullivan Undercover in einem Pornokino übergibt, um sie zu prüfen. Hierbei macht sich Costigan verdächtig, der zwar seine Nummer übergibt, sich dann aber absondert, um zu erfahren, wem der Umschlag bei der Polizei übergeben wird. Nach einigen weiteren spannenden Verwicklungen, bei denen unter anderem die Polizisten Queenan und auch Delahunt verdächtigt werden, Informationen an die Mafia zu liefern, aber beide erschossen werden, findet Sullivan heraus, dass Costello selbst ein Informant des FBI ist…