Die Winzlinge – Abenteuer in der Karibik

Putzige Marienkäfer, eine freundliche Ameise und die wohl flauschigste Spinne der Filmgeschichte erleben ein tropisch-piratiges Abenteuer. Ob DIE WINZLINGE – ABENTEUER IN DER KARIBIK mehr als Knuffigkeit zu bieten hat? Unsere Kritik verrät es …

Der Plot

Irgendwo in Frankreich: Ein Marienkäferjunges und sein Vater versuchen, eine gutmütige, schwarze Ameise zu beschützen. Die wird nämlich im Verpackungsraum eines Süßwarenladens von einer feindlichen Feuerameisenarmee in die Mangel genommen. Als die Marienkäfer zum Einsatz herbeifliegen, kommt es zu einem Missgeschick: Der kleinere Käfer landet in einem Paket voller Gläsern mit Makronencremé und wird zu einem nahegelegenen Flughafen verfrachtet. Trotz Hilfe freundlich gesinnter Tiere kann der Vater seinen Jungen nicht befreien, so dass dieser in der Karibik landet. Gemeinsam mit einer befreundeten Spinne macht sich der Marienkäferpapa auf, seinem Sohn hinterherzureisen …

Kritik

Bereits 2006 startete bei France 2 die Mischfilmserie „Minuscule – La Vie privée des insectes“, die computeranimierte, auf einen hohen Niedlichkeitsfaktor gebürstete Versionen von Insekten und anderen kleinen Lebewesen durch reale Naturaufnahmen schreiten lässt. Die kinderfreundlichen, wortlosen Geschichtlein wurden in Deutschland erst zehn Jahre später einem größeren Publikum bekannt – im Zuge der hiesigen Veröffentlichung des Kino-Langfilms „Die Winzlinge – Operation Zuckerdose“. Dort erlebten ein goldiger Marienkäfer, eine gutherzige Ameise sowie eine plüschige Spinne ein gemeinsames Abenteuer und wehrten sich gegen eine grantige Armee roter Ameisen. Nun, drei Jahre später, melden sich die Wesen mit den Kulleraugen, die ulkig-trötende, -surrende und -brummende Geräusche von sich geben, auf der großen Leinwand zurück. Erneut führen Hélène Giraud und Thomas Szabo Regie, zudem dachten sich die „Minuscule“-Serienköpfe einmal mehr die Geschichte aus, die uns in die Welt der winzigen Lebewesen entführt. Anders als in „Die Winzlinge – Operation Zuckerdose“, wuseln die possierlichen Tierchen jedoch nicht hauptsächlich durch eine französische Waldlandschaft.

In der Karibik lernt der Marienkäfer eine fremde Marienkäferart kennen.

Wie der Untertitel schon verrät, geht es für den Löwenanteil des Plots in die paradiesisch-sonnige Karibik. Dieser Kulissenwechsel ermöglicht nicht nur visuelle Abwechslung innerhalb der Reihe, sondern auch neue Begegnungen: Ein großer Reiz lässt sich in „Die Winzlinge – Abenteuer in der Karibik“ daraus ziehen, wie ein aus Versehen mit einer Maronencremélieferung in die Karibik verfrachtetes Marienkäferjunges auf ihm bislang fremde Tiere stößt. Mit seinen gigantischen Kulleraugen glotzt der Marienkäfer verdutzt auf rasant durch die Lüfte knatternde Kolibris, versucht das unberechenbare Verhalten einer pummeligen, amüsiert herumtänzelnden Vogelspinne einzuordnen und staunt über eine Gottesanbeterin. Ein schöner Clou an diesem „Winzlinge“-Abenteuer und seinen Vorgängern: Obwohl das Verhalten der Tierchen vermenschlicht ist, etwa ein Marienkäfervater vor einer Schabe hockt und sie ansummt, woraufhin sie ihr einen sicheren Weg durch einen Flughafen zeigt, bleibt das Geschehen in groben Pinselstrichen den natürlichen Gegebenheiten treu – Fressfeinde bleiben Fressfeinde. So wird dem jungen Publikum spielerisch und mit Herzlichkeit etwas über Flora und Fauna beigebracht, während sich das erwachsene Publikum mit diesen goldig animierten Tierchen vor atemberaubend schönen (stereoskopisch gefilmten) Naturkulissen eine Pause vom grauen, harten Alltag nimmt.

„Die Winzlinge – Abenteuer in der Karibik“ behält den Putzigkeitsfaktor sowie den unaufdringlichen Humor der Zuckerdosenmission bei, erhöht jedoch den emotionalen Faktor – nur durch originelles Sounddesign und zurückhaltende, goldige Animation wird von einem Vater erzählt, der seinen Sohn zu retten versucht, von ungleichen Freundschaften und von Tieren, deren Lebensraum durch den Menschen bedroht wird. Begleitet von der kraftvollen Musik Hervé Lavandiers und mit einigen schrägeren Ideen wie einem fliegenden Spielzeug-Segelschiff und dem mystischen Geheimleben von Seidenspinnerraupen, ergibt „Die Winzlinge – Abenteuer in der Karibik“ ein unfassbar süßes Filmerlebnis, das dank seiner gewitzt-phantomimisch erzählten Handlung ganz beiläufig Werte wie Umweltschutz, Freundlichkeit und Achtsamkeit feiert.

Der Marienkäfer, die Spinne und die Ameise müssen zusammenarbeiten, um es heile in die Karibik zu schaffen.

Fazit: Da hüpft das Herz: Die Kulleraugen-Tierchen sind zurück – so niedlich wie eh und je und mit vielen kreativen Ideen.

„Die Winzlinge – Abenteuer in der Karibik“ ist ab dem 21. Januar 2019 in ausgewählten deutschen Kinos zu sehen.

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