Das startet am 21. Dezember 2017

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht es um den Starttag des 21. Dezember. Während „Star Wars“ noch in den Kinos verweilt, gehen mit „Dieses bescheuerte Herz“, „Jumanji“ und „Pitch Perfect 3“ die nächsten drei großen Starts an den Start. Über letzteren darf die deutsche Presse noch nichts sagen, während die anderen beiden ordentliche Chancen auf ein gutes Endergebnis haben dürfen. Elyas M’Barek zieht immer und „Jumanji“ erweist sich als toller Spaß für die ganze Familie.

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

DIESES BESCHEUERTE HERZ  | Regie: Marc Rothemund | DE 2017

Jede Nacht feiern, einen Audi R8 aus Versehen zuhause im Pool versenken, das findet Lenny ziemlich unterhaltsam. Er wohnt in der Villa seines Vaters, verschwendet dessen Geld und hält nicht viel davon, zu arbeiten. In einer Hochhaussiedlung in München liegt der 15-jährige David im Bett und versucht zu atmen. Er ist seit seiner Geburt herzkrank, und ob er seinen 16. Geburtstag feiern wird, kann ihm niemand sagen. Diese zwei Welten prallen aufeinander, als der Vater von Lenny, ein Herzspezialist, seinen Sohn dazu verpflichtet, sich um seinen Patienten David zu kümmern: David kennt hauptsächlich Operationssäle, Lenny kennt jeden Club in der Stadt. Um bequem davonzukommen, hilft er David vorerst bei den simplen Dingen, die der Junge noch erleben möchte: coole Klamotten kaufen, einen Sportwagen klauen, solche Sachen. Dabei merkt er schnell, dass Davids Leben an einem seidenen Faden hängt… 

Mit der Romanverfilmung „Dieses bescheuerte Herz“ ist Regisseur Marc Rothemund ein wahrhaftiger Film über eine unkonventionelle Freundschaft gelungen, der so ziemlich alle Kitsch- und Klischeefallen umgeht, in die seine Kollegen sonst so gern reintreten.


JUMANJI: WILLKOMMEN IM DSCHUNGEL  | Regie: Jake Kasdan | USA 2017

Beim gemeinsamen Nachsitzen im Schulkeller entdecken die vier Teenager Bethany (Madison Iseman), Spencer (Alex Wolff), Fridge (Ser’Darius Blain) und Martha (Morgan Turner) unter all dem Gerümpel eine alte Spielkonsole. Auch ein Videospiel ist mit dabei, doch von „Jumanji“ hat keiner von ihnen je etwas gehört. Als Spencer sich an dem Game probiert, ertönen aus der Ferne plötzlich Trommelschläge und schon im nächsten Moment werden die Teens in das Spiel hineingesaugt. Hier müssen sie in den Körpern von Avataren (Jack Black, Dwayne Johnson, Kevin Hart und Karen Gillan) ein aufregendes Abenteuer bestehen, um ein einsames Dschungelparadies von einem alten Fluch zu befreien. Dabei bekommt es die Gruppe mit allerlei zwei- und vierbeinigen Widersachern zu tun, wächst aber auch zu echten Freunden zusammen…

Allen Befürchtungen zum Trotz ist „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ eine absolut kurzweilige Abenteuerkomödie geworden, in der überdurchschnittlich viele Gags zünden. Daran trägt auch die sympathische Besetzung Mitschuld, genauso wie das nahezu ballastfreie Skript. Erzählerisch muss man allerdings auf Raffinessen verzichten, während die Qualität der Effekte von „richtig stark“ bis „furchtbar“ reicht.


DREI ZINNEN  | Regie: Jan Zabeil | DE/IT 2017

Aaron möchte, dass er, seine Freundin Lea und deren achtjähriger Sohn Tristan eine Familie werden. Zu diesem Zweck macht die Patchwork-Familie Urlaub in den italienischen Dolomiten. Zunächst scheint es so, als würden sich Aaron und Tristan endlich annähern. Er bringt ihm Schwimmen bei, die beiden spielen gemeinsam Klavier und als Tristan seinen Stiefvater aus heiterem Himmel „Papa“ nennt, scheint die gemeinsame Zeit endlich Früchte zu tragen. Doch Lea betont immer wieder, dass Tristan nur einen Vater hat und nicht verwirrt werden soll. Das ist allerdings nicht das einzig Ungewöhnliche an der Dreierbeziehung: Ist Tristan in dem einen Moment noch zugänglich und freundlich, straft er Aaron im nächsten mit Ablehnung und Ignoranz. Es entwickelt sich ein gefährliches Machtspiel auf Leben und Tod, an dessen Ende es nur Verlierer geben kann…

Die deutsch-italienische Koproduktion „Drei Zinnen“ besticht nicht bloß durch herausragende Darsteller, sondern entwickelt sich über seine insgesamt kurzweiligen 94 Minuten zu einem perfiden Psychospiel auf Leben und Tod.


EINE BRETONISCHE LIEBE  | Regie: Carine Tardieu | FR 2016

In der wunderschönen Landschaft der Bretagne geht Erwan (François Damien) dem ungewöhnlichen Beruf des Minenentschärfers nach. Mit der dafür benötigten Ruhe ist es vorbei, als er erfährt, dass seine Tochter Juliette (Alice de Lencquesaing) schwanger ist und ihm nicht verraten will, wer der Vater der Kindes ist. Durch Zufall erfährt er auch noch, dass sein Vater Bastien ihn nur adoptiert hat. Auf der Suche nach seinem leiblichen Vater trifft Erwan auf den spitzbübischen 70-jährigen Joseph, der Erwans Liebe zu der ungestümen Anna (Cécile de France) gehörig durcheinanderbringt. „Eine bretonische Liebe“ ist eine außergewöhnliche Liebes- und Familienkomödie, die mit explosiver Komik die unterschiedlichsten Liebeskonstellationen ergründet. Mit François Damiens und Cécile de France brillieren zwei der größten Stars des französischsprachigen Kinos. 

„Eine bretonische Liebe“ ist eine charmante Komödie mit einem hübschen Storydreh, bei der auch die facettenreichen Figuren nicht zu kurz kommen. Leider geht der Geschichte zum Ende hin spürbar die Puste aus und verliert sich zwischendurch immer wieder in Banalitäten.


PITCH PERFECT 3  | Regie: Trish Sie | USA 2017

Frisch vom College müssen die Bellas feststellen, dass es schwieriger ist, in der erbarmungslosen Arbeitswelt den richtigen Ton zu treffen als auf einer A-cappella-Bühne. Die Euphorie nach dem Sieg bei der Weltmeisterschaft ist schnell verpufft, als jede von ihnen bei der Suche nach einem richtigen Job auf sich allein gestellt ist. Umso attraktiver scheint ihnen die Möglichkeit, sich für einen internationalen Wettbewerb ein letztes Mal zusammen zu tun.

Anna Kendrick und Rebel Wilson kommen mit dem bewährten Erfolgs-Ensemble in „Pitch Perfect 3“ wieder zusammen. Es ist ein neues musikalisches Highlight entstanden, welches die Massen erneut begeistern wird. Die Filme begeistern Fans aller Musikgenres. Die Darbietungen reichen von Old School Mash-Ups über Charthits, bis hin zu Klassikern der Musikgeschichte.  Nach Elizabeth Banks übernimmt erneut eine Frau die Regie: Trish Sie (Step Up: All In).


LA MÉLODIE – DER KLANG VON PARIS | Regie: Rachid Hami | FR 2017

In einem Pariser Vorort finden sich Kinder unterschiedlichster Herkunft in der Orchesterklasse ihrer Schule zusammen, um unter der Anleitung ihres Musiklehrers Simon Daoud (Kad Merad) das Geigenspiel zu erlernen und gemeinsam auf ein großes Ziel hinzuarbeiten: Ein Auftritt im Konzertsaal der Pariser Philharmonie!

Der französische Regisseur Rachid Hami erzählt in seinem Langspielfilmdebüt die Geschichte des Violinisten Simon Daoud (Kad Merad), der beinahe an der Herausforderung zerbricht, einer Schulklasse in einem Pariser Banlieue das Geigenspiel nahezubringen. In diesem rauen Umfeld trifft Simon auf unerwartete Talente wie den jungen Arnold und es gelingt ihm, seine Schüler durch Disziplin, Fleiß und Leidenschaft zu Höchstleistungen zu animieren und ihnen den Zauber der
Musik beizubringen.


KAFFEE MIT MILCH UND STRESS | Regie: Dome Karukoski  | FI/ISL 2014

Früher war die Welt für den Alten in Ordnung. Damals, als der Mann ein Haus baute, seine Frau sich um die Kinder kümmerte, als Banker ehrlich waren und Autos für die Ewigkeit gebaut wurden. Man arbeitete hart, kam gemeinsam in die Jahre und war am Ende seines Lebens füreinander da. Gute alte Zeit. Nun aber besucht der Alte seine Frau jeden Tag im Krankenhaus und sein roter Ford Escort ist alles was ihm geblieben ist. Als er eines Tages stürzt und kaum noch gehen kann, wird er zu seinem Sohn und dessen Frau Liisa in die Stadt verfrachtet. Und dort treffen Welten aufeinander. Dass er nicht mit Mikrowelle und Smartphone klarkommt: geschenkt. Dass sein Sohn aber so ein Weichei ist und total unter der Fuchtel seiner Frau steht, die das Geld nach Hause bringt und noch dazu im Auto am Steuer sitzt, macht dem Alten so richtig schlechte Laune. Es ist höchste Zeit, dass sich daran etwas ändert…


 Heimkinotipp: TULPENFIEBER  | Regie: Justin Chadwick | UK/USA 2017

Das Amsterdam des Goldenen Zeitalters ist besessen von einer botanischen Sensation: der Tulpe. An den Grachten floriert der Handel mit den kostbaren Zwiebeln, die schon bald mehr wert sind als Diamanten. Die Spekulanten an der Börse bieten horrende Summen für Exemplare, die sie noch nie zu Gesicht bekommen haben. Allerorten lässt eine fiebrige Goldgräberstimmung die Gefühle hochkochen. In diesen hitzigen Zeiten verliebt sich der Maler Jan van Loos in Sophia, die bildschöne Frau seines reichen Auftraggebers Cornelis Sandvoort. Schon bei ihrer ersten Begegnung ist es um Jan und Sophie geschehen, die sich immer mehr in eine leidenschaftliche Affäre verstricken. Um gemeinsam in ein neues Leben aufzubrechen, schmieden sie mit Hilfe von Sophias Magd Maria einen überaus riskanten Plan. 

Vor zwanzig Jahren hätte ein Film wie „Tulpenfieber“ sämtliche Filmpreise gewonnen, doch auch heute noch begeistert ein solch berauschend-üppig ausgestatteter Kostümfilm, der nicht nur optisch fasziniert, sondern auch eine Geschichte erzählt, die dank hervorragender Darsteller und schöner Drehbuchideen weit über das Standardrepertoire gängiger Hollywoodschmonzetten hinaus geht.

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