Das startet am 1. Dezember 2016

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von WESSELS‘ WEEKLY, meiner wöchentlichen Vorschau auf die anstehenden Filmstarts. Heute geht’s um den Startdonnerstag des 1. Dezember 2016, der sich mit der Ausnahme von Clint Eastwoods „Sully“ vorzugsweise auf das qualitative Mittelfeld konzentriert. Für die Kleinen gibt’s eine solide Neuauflage von „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ zu sehen, 20th Century Fox versteckt den mauen Science-Fiction-Film „Das Morgan Projekt“ aus gutem Grund und ob noch jemand nach einem weiteren „Underworld“-Sequel verlangt, bleibt abzuwarten. Der Presse wurde der Film vorab leider nicht gezeigt. 

Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Filmen wissen wollt, klickt einfach auf’s Plakat und entdeckt dort entweder die Kritik oder den dazugehörigen Trailer. Bei Produktionen, die ich vorab nicht sichten konnte, liefere ich Euch auch diesmal wieder eine Zusammenfassung der Handlung. Und wer lieber daheim bleibt, für den habe ich natürlich auch einen hübschen Heimkinotipp parat. Ich wünsche Euch viel Freude mit dieser neuen Ausgabe und natürlich viel Spaß im Kino!

SULLY | Regie: Clint Eastwood | USA 2016
Sully

Am 15. Januar 2009 erlebte die Welt das „Wunder auf dem Hudson“, als Captain „Sully“ Sullenberger (Tom Hanks) in einem ebenso riskanten wie mutigen Flugmanöver sein defektes Flugzeug im Gleitflug auf dem eisigen Wasser des Hudson River notlandete und das Leben aller 155 Menschen an Bord rettete. Doch während Sully noch von der Öffentlichkeit und in den Medien für seine beispiellose flugtechnische Meisterleistung gefeiert wird, beginnt man bereits mit der Untersuchung des Falls, der droht, seinen Ruf und seine Laufbahn zu ruinieren. Das Flugsicherheitskomitee ist der Meinung, man hätte die Beinahe-Katastrophe verhindern können. Doch lässt sie dabei wohlmöglich den Faktor Mensch außer Acht? 4 von 5

Im Gegensatz zu seinem letzten Film „American Sniper“ findet Regisseur Clint Eastwood in „Sully“ genau den richtigen Erzählschwerpunkt, um einem den Irrsinn um die Held-oder-kein-Held-Diskussion besonders nahe zu bringen. Stark gespielt und auf technisch hohem Niveau ist das Oscar-taugliche Katastrophendrama außerdem.


EIN LIED FÜR NOUR | Regie: Hany Abu-Assad | PSE 2015

Ein Lied für Nou

Der zurückhaltende Mohammed (Kais Attalah/Tawfeek Barhorn) ist bereits von Kindheit an leidenschaftlicher Musiker und mit einer außergewöhnlichen Stimme gesegnet. Gemeinsam mit seiner Schwester Nour (Hiba Attalah) und einigen musikalischen Freunden stand er bereits in jungen Jahren auf Familienfeiern und Hochzeiten auf der Bühne. Und das, wo seine Familie doch zunächst eigentlich strikt dagegen war. Mittlerweile ist er erwachsen und lebt ein unaufgeregtes Leben im Gaza-Streifen. Während seiner Arbeit als Taxifahrer erfährt er, dass ein Vorsingen für die nächste Staffel der Castingshow „Arab Idol“ in Kairo stattfindet. Gegen alle Widrigkeiten versucht er an dem Casting teilzunehmen und damit nicht nur sein eigenes Leben maßgeblich zu verändern…
3 von 5

„Ein Lied für Nour“ bereitet die absolut erzählenswerte, einzigartige Geschichte um den „Arab Idol“-Gewinner Mohammed Assaf ästhetisch und zum Ende hin mitreißend auf, doch dadurch dass Regisseur Hany Abu-Assad den erzählerischen Fokus (zu) lang auf dessen Kindheit legt, lässt der Film einen verdienten Wiedererkennungswert vermissen.


ROBBI, TOBBI UND DAS FLIEWATÜÜT | Regie: Wolfgang Groos | DE 2016

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Niemand kann sich so ungewöhnliche Erfindungen ausdenken, wie der 11-jährige Tobbi Findeisen (Arssemi Bultmann). Eines Tages landet vor seinen Füßen der kleine Roboter Robbi, der beim Absturz seines Raumschiffes von seinen Roboter-Eltern getrennt wurde und sich nun auf die Suche nach ihnen machen muss. Zusammen ertüfteln Robbi und Tobbi ein Gefährt das zugleich fliegen, schwimmen und fahren kann: Ein Fliewatüüt eben! Doch inzwischen sind auch der skrupellose Sir Joshua (Friedrich Mücke) und dessen Superagenten Brad Blutbad (Sam Riley) und Sharon Schalldämpfer (Alexandra Maria Lara) dem Roboter auf den Fersen, um ihn für ihre Zwecke zu nutzen. Doch auch die klügsten Superagenten sollten nicht unterschätzen, wozu die besten Freunde der Welt fähig sind!
3 von 5

„Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ ist ein über weite Strecken harmlos-amüsantes Abenteuer, das aufgrund seiner ständig fokussierten Anpassung an den heutigen Zeitgeist allerdings nicht an den Charme bisheriger Verfilmungen heranreichen kann. Darüber hinaus geht einem der fäkallastige Slapstick irgendwann arg auf die Nerven, wenngleich ein Großteil der Darsteller wirklich punkten kann.


DAS MORGAN PROJEKT |  Regie: Luke Scott | USA 2016
Das Morgan Projekt

Lee Weathers, Krisenmanagerin, wird an einen entlegenen, streng geheimen Standort entsandt, wo sie einen schrecklichen Vorfall untersuchen und evaluieren soll. Sie findet heraus, dass das Problem von einem scheinbar unschuldigen, gleichermaßen mysteriösen „Geschöpf” hervorgerufen wurde. Das Mysterium heißt Morgan, ein mit synthetischer DNA  biotechnisch weiterentwickeltes menschliches Wesen. In nur einem Monat hat sie (es) Sprechen und Laufen gelernt, nun hat Morgan sämtliche Erwartungen ihrer Schöpfer weit übertroffen. Sie ist rätselhaft und unvorhersehbar – ein im Labor geschaffenes, zu unterschiedlichsten Gefühlen fähiges Geschöpf. Es ist nicht mehr klar zu unterscheiden, ob es sich bei ihm um ein menschliches oder synthetisches Wesen handelt. Aber was geschieht, wenn die Kreatur ihren Schöpfer überflügelt?  2 von 5

Der leider nicht mehr durchschnittliche Science-Fiction-Film „Das Morgan Projekt“ ist visuell ansprechend, doch mehr als durchschnittliches Twist-Gedöns hat der symbolisch stark aufgeladene, mit einer merkwürdigen Message versehene Film dann leider nicht zu bieten. Dass der Verleih das Debüt von Luke Scott nun ohnehin klammheimlich in der Versenkung verschwinden lässt, spricht für sich.


UNDERWORLD: BLOOD WARS | Regie: Anna Foerster | USA 2016

Underworld: Blood Wars

Vampirin und Todeshändlerin Selene (Kate Beckinsale) muss einmal mehr um ihr Leben kämpfen, als sie sich brutalen Attacken des Lykaner-Klans und der sie verratenen Vampire ausgesetzt sieht. Ihr Blut und das ihrer verschwundenen Tochter ist dazu in der Lage, Vampire und Lykaner noch stärker zu machen. Fortan wird sie zur Gejagten und kann sich nicht einmal mehr in ihren eigenen Reihen vor Feinden sicher sein. Zusammen mit ihren einzigen Verbündeten David (Theo James) und dessen Vater Thomas (Charles Dance) gilt es, den ewigen Kampf zwischen Werwölfen und Vampiren ein für alle mal zu beenden, selbst wenn sie dafür das ultimative Opfer bringen muss. Vor allem die verführerische Semira (Lara Pulver) wird für Selene zur alles entscheidenden Bedrohung…

2 von 5

„Underworld: Blood Wars“ bietet Business as Usual innerhalb der bekannten Franchise-Welt. Wem das Bestaunen einprägsamer Kostüme und annehmbarer, hier und da recht blutiger Kampfchoreographien in tristem Einheits-Grau-in-Grau ausreicht, dem sei der fünfte Teil der Reihe ans Herz gelegt, soll sich aber am Ende nicht darüber beschweren, wenn er erkennt, dass das ganze Drumherum eigentlich ganz schön dämlich ist.


DIE HÄNDE MEINER MUTTER |  Regie: Florian Eichinger | DE 2016

Die Hände meiner Mutter

Ein Familientreffen auf einem Schiff wird zum Wendepunkt im Leben des 39-jährigen Ingenieurs Markus (Andreas Döhler). Als sein vierjähriger Sohn Adam von der gemeinsamen Toilettenpause mit Großmutter Renate (Katrin Pollitt) eine kleine Schnittwunde davonträgt, erinnert sich Markus zum ersten Mal daran, was seine Mutter ihm angetan hat, als er selbst noch ein Kind war. Markus und seine Frau Monika sehen sich mit einer undenkbaren Wahrheit konfrontiert, einem Vergehen, das man einer Mutter nicht zugetraut hätte.

Florian Eichingers dritter Spielfilm „Die Hände meiner Mutter“ ist nach „Bergfest“ (2008) und „Nordstrand“ (2013) der letzte Teil einer filmischen Trilogie über die Verstrickungen von Familiengewalt.


MARIE CURIE |  Regie: Marie Noëlle | PL/DE/FR 2016
Marie Curie

Im Jahr 1903 erhält die Wissenschaftlerin Marie Curie als erste Frau gemeinsam mit ihrem Mann Pierre den Nobelpreis für Physik. Doch nur kurze Zeit später verliert sie Pierre durch einen Unfall. In einer von Männern dominierten Welt bahnt sie sich ihren Weg unerschütterlich weiter, setzt ihre Forschungen alleine fort und erhält als erste Frau einen Lehrstuhl an der Pariser Sorbonne. Als sie sich nach Jahren der Trauer in den verheirateten Wissenschaftler Paul Langevin verliebt, löst sie damit jedoch einen Skandal aus. Denn just in dem Moment, als bekannt wird, dass sie ihren zweiten Nobelpreis – nun für Chemie – erhält, veröffentlicht die Pariser Presse Briefwechsel von Marie und Paul, die dessen rachsüchtige Ehefrau weitergegeben hat. Im vollen Glanze ihres beruflichen Ruhms wird die geniale Wissenschaftlerin Marie Curie damit zum Ziel übler Diffamierungen.


DIE HABENICHTSE | Regie: Florian Hoffmeister | DE/UK 2016
Die Habenichtse

Heimkinotipp: GHOSTBUSTERS | Regie: Paul Feige | USA 2016

Ghostbusters

Die angehende Professorin Erin Gilbert wird eines Tages von ihrer Vergangenheit eingeholt, als sie mit einem Buch über paranormale Phänomene konfrontiert wird. Das Problem: Erins Name taucht unter den Autoren auf und eigentlich wollte sie ihre Jahre als Forscherin für übernatürliche Ereignisse vergessen. Als sie Abby Yates , ihre ehemalige beste Freundin und Co-Autorin mit der Veröffentlichung des Buches konfrontiert, gibt diese sich wenig interessiert an den Bedenken der nach Seriösität strebenden Erin. Für einen handfesten Krach haben die beiden Frauen allerdings keine Zeit, als sie zu einem Haus gerufen werden, in dem es spuken soll. Erin, Abby und Abbys Assistentin Jilian stehen schon bald einem riesigen, Schleim speienden Geist gegenüber, der nicht der einzige bleiben wird.
4 von 5

„Ghostbusters“ ist eine spaßige, sich nicht an das weibliche wie männliche Publikum anbiedernde Neuauflage des Achtzigerjahre-Klassikers, der mit charmanten Figuren ebenso besticht, wie mit urkomischen One-Linern und einer virtuosen 3D-Optik. Die Schwachstellen sind indes ein standardisiertes Finale und die Tatsache, dass nicht in alle Figuren gleich viel Herzblut gesteckt wurde. Die von Leslie Jones gespielte Patty bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück.

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