Super 8

Pünktlich zum 24. Dezember überraschte mich der Postbote mit der DVD zu SUPER 8 – ursprünglich angekündigt für den 5. Januar wollte sich die Produktionsfirma wohl das Weihnachtsgeschäft nicht entgehen lassen. Ein Glück für mich, denn so konnte ich mir den „E.T. der nächsten Generation“ am 2. Weihnachtstag zur Gemüte führen. Um auszuschließen, dass mein weihnachtlich vernebelter Sinn nach Harmonie keinen Einfluss auf meine Bewertung nimmt, habe ich  bis heute mit meiner Kritik gewartet. Doch die scheint nicht wirklich Schuld daran zu sein, dass der Film bei mir nicht wirklich gezündet hat, denn Weihnachten ist mittlerweile schon vorbei. Aber lest einfach selbst!

 

Der Plot

Wir schreiben das Jahr 1979. Der 13jährige Joe Lamb (Joel Courtney) verliert durch einen tragischen Unfall seine Mutter und ist von nun an mehr oder weniger allein mit sich und seiner Trauer. Als die Ferien beginnen, nehmen er und sein bester Freund Charles (Riley Griffiths) an einem Filmwettbewerb teil. Gemeinsam wollen sie einen Zombiefilm drehen und können sogar die schöne Alice (Elle Fenning) für ihre Dreharbeiten gewinnen – sehr zur Freude des kleinen Joe, der insgeheim ein Auge auf das blonde Mädchen geworfen hat. Auf der Suche nach einem passenden Drehort kommt den Jugendlichen der örtliche Bahnsteig in den Sinn.

Während der Dreharbeiten werden sie allerdings Zeuge eines Unfalls, als ein heranrasender Zug mit einem Auto zusammen stößt und entgleist. Das alles vor der Linse der Super-8-Kamera, die eigentlich nur den Dreh filmen sollte. Den Jugendlichen wird schnell klar, dass der Zug etwas unheimliches geladen haben muss. Denn von nun an geschehen seltsame Dinge in dem kleinen Vorstädtchen von Ohio. Hunde verschwinden, Metalle entwickeln ein mysteriöses Eigenleben und auch das Militär scheint ein erstaunliches Interesse an der ominösen Fracht des Zuges zu haben.  Die Stimmung in dem Städtchen wird von Tag zu Tag hitziger. Die Bürger sind beunruhigt und schließlich inszeniert das Militär einen Großbrand, um eine Evakuierung zu rechtfertigen. Als auch noch Alice aus unerklärlichen Gründen verschwindet, sind es ausgerechnet die Jugendlichen, die nun gefragt sind, Licht in das Dunkel zu bringen.


„Ich fasse es nicht, dass wir in die Schule eingebrochen sind! Wer macht denn sowas?“

Kritik

Groß wurde er angekündigt, der neuste Geniestreich aus der Hand von J.J. Abrams und Steven Spielberg. Solch eine Zusammenarbeit kann nur etwas Gutes hervorbringen, dachte ich mir und auch die Kritiker waren voll des Lobes. Entsprechend gut gelaunt und erwartungsvoll habe ich mir den Film angesehen und wurde gar nicht mal enttäuscht. Eine erfrischende Zusammenstellung aus jungen Talenten, die hier ausnahmslos im Mittelpunkt stehen. Keine bekannten Gesichter, sowohl unter den jungen, als auch unter den erwachsenen Schauspielern. Dies verleiht dem Film bereits zu Beginn eine gewisse Frische.

Die Story nimmt langsam Fahrt auf – für meinen Geschmack ein wenig zu langsam. Etwa die ersten 25 Minuten ziehen sich zäh wie Kaugummi, was den Sehgenuss leider bereits zu Beginn trübt. Es erinnert mehr an einen Coming-Of-Age-Film für Jugendliche, als an einen Mystery-Film. Als schließlich der Unfall geschieht, zieht der Film das Tempo ordentlich an und endlich hat man das Gefühl, dass etwas  auf dem Bildschirm passiert. Die nächste halbe Stunde ist nun gespickt mit Geheimnissen und Rätselraten. Ab hier ist auch endlich das Gefühl „ich muss den Film zu Ende schauen, denn ich muss wissen, wie es ausgeht“ da.  Leider mag das für den ein oder anderen Zuschauer vielleicht etwas viel sein. Wo eben noch nichts geschah, geschieht nun plötzlich alles auf einmal. Und leider ist das, was geschieht auch nicht immer ganz nachvollziehbar. Zu gerne hätte ich gewusst, welcher der kleinen Hauptdarsteller nun den sechsten Sinn auf seine Rolle geschrieben bekommen hat. Anders kann ich mir die Handlungsweisen der Jugendlichen teilweise nicht erklären, aber dafür ist es ja ein Hollywood-Film. In den letzten 20 Minuten mäßigt sich der Film nun wieder, was die Geschwindigkeit angeht. Man hat jetzt die Chance, das furiose Finale in seiner ganzen Pracht und Bildgewalt zu genießen, welches ich hier natürlich nicht spoilern werde.

Insgesamt hat die Story ein gutes Tempo, doch anstatt dass sich Langeweile und Hatz abwechseln, hätte ich es besser gefunden, wenn sich Abrams und Spielberg für ein gleichmäßiges Tempo entschieden hätten. Zudem finde ich den Film für meinen Geschmack sehr dunkel. Und dass, obwohl der Film an sich nicht düster ist – das passt einfach nicht zu der jugendlichen Frische. Dafür punkten aber die Jungschauspieler und die Tatsache, dass man auf belehrende Erwachsene fast durchweg verzichtet hat. Die Jugendlichen funktionieren perfekt als eigene Helden. Dementsprechend fällt mein Fazit alles in allem positiv aus. Ich hatte mir zwar mehr erhofft und ein „E.T. der neuen Generation“ nicht bekommen, trotzdem ist „Super 8“ einer der besseren Filme 2011 und sorgte für frischen Wind in diesem Pre- und Sequel-durchzogenen Filmjahr.

BluRay oder DVD?

Die DVD-Qualität ist in Ordnung. Während der schnellen Kamerafahrten sind auf größeren Bildschirmen allerdings doch deutliche Unschärfen bei den dunkleren Einstellungen zu erkennen. Das andere Extrem bekommt man bei den helleren Bildern zu sehen: hier wird man von starken Kontrasten nahezu geblendet. Dafür ist der Ton gut und bei Bildern, die weder zu hell, noch zu dunkel sind, ist das Bild wirklich gut. Aber ehrlich gesagt: So richtig überzeugen kann die DVD-Edition nicht, daher von mir eine ganz klare BluRay-Empfehlung.

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